Wien | In Österreich wird am Sonntag ein neuer Bundespräsident gewählt. In der Stichwahl treten der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer, und der von den Grünen unterstützte Politiker Alexander Van der Bellen gegeneinander an. Hofer hatte die erste Runde der Präsidentenwahl deutlich für sich entschieden.

Insgesamt sind 6,4 Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen. Hochrechnungen werden nach der Schließung der letzten Wahllokale um 17:00 Uhr veröffentlicht. Das Endergebnis wird erst nach Auszählung der Briefwahlstimmen am Montagabend vorliegen.

Lammert: Werden mit Österreichs Präsidenten faires Verhältnis haben

Deutschland wird nach den Worten von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) unabhängig von Ausgang der Stichwahl um das Amt des Bundespräsidenten am Sonntag „selbstverständlich“ ein „ordentliches, faires Verhältnis“ mit dem gewählten Staatsoberhaupt Österreichs haben: „So wie wir es mit anderen Staaten, die für uns als Partner wichtig sind, unterhalten“, sagte Lammert im Gespräch mit dem „Deutschlandfunk“. „Übrigens darunter auch solchen Staaten, bei denen es begründete Zweifel an der demokratischen Legitimation der jeweiligen Staatspräsidenten gibt“, so der Bundestagspräsident.“Ich fühle mich allerdings auch nach den jüngsten Entwicklungen in Österreich in meiner Zurückhaltung sehr bestätigt, was die vermeintliche Überlegenheit von plebiszitären Wahlverfahren gegenüber repräsentativen Verfahren betrifft. Oder mit anderen Worten: Ich bin heilfroh, dass wir in Deutschland den Bundespräsidenten in einer eigens zu diesem Zweck zusammengerufenen Bundesversammlung wählen und nicht in einer Direktwahl.“ In Österreich treten am Sonntag der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer, und der von den Grünen unterstützte Politiker Alexander Van der Bellen in der zweiten Runde der Präsidentenwahl gegeneinander an. Hofer hatte die erste Runde deutlich für sich entschieden und gilt als Favorit bei der Stichwahl.

Autor: dts