Köln Der Kölner Oberbürgermeister-Kandidat Jochen Ott, SPD, fordert Turnhallen, die derzeit als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden, schneller wieder für den Sport freizugeben. Die parteilose Kandidatin Henriette Reker, unterstützt von CDU, FDP, Grüne und Deine Freunde wirft Ott vor, die Flüchtlingssituation in Köln als Wahlkampfinstrument auszunutzen.

Auslöser der Kontroverse ist die Nutzung einer weiteren Turnhalle in Vogelsang für Flüchtlinge. Damit diene die siebte Sportstätte in Köln der Unterbringung von Flüchtlingen. Ott fordert nun die Stadtverwaltung auf, die Turnhallen bis zum 31. Dezember 2015. Die Sporthallen sollen dann den Schulen und Vereinen zur Verfügung stehen.

Mit der Nutzung von Turnhallen als Notunterkunft nehme sich die Stadt selbst die Möglichkeit Flüchtlinge durch den Sport in die Gemeinschaft zu integrieren, so der SPD-Kandidat.

Im Rahmen dieser Forderung wird Kritik aus den Reihen der Opposition laut. Die Forderung Otts wecke den Eindruck, dass es alternative Lösungen zur Unterbringung der Flüchtlinge gebe. Ott schaffe damit Unzufriedenheit bei einem Teil seiner eigenen Wählerschaft, kritisiert Reker. Dies gefährde zudem die Solidarität innerhalb der Kölner Wählerschaft.

Ott fahre mit dieser Forderung einen Kurs gegen seine eigenen Reihen, da die Stadtverwaltung derzeit von der SPD geführt werde, so Reker.

Autor: Katharina Kesper, Lara Blumenkamp
Foto: Die Turnhalle im Schulzentrum Weiden diente schon mehrfach der Flüchtlingsunterbringung