Ankara | Die türkische Luftwaffe hat am Freitagabend erneut Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien bombardiert. Zudem wurden nach Angaben der Regierung insgesamt sieben Lager der als Terrororganisation eingestuften kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak angegriffen. Es ist das erste Mal seit dem Friedensabkommen aus dem Jahr 2013, dass die Türkei Kurden im Norden des Irak angreift.

Über mögliche Opfer war zunächst noch nichts bekannt. Am frühen Freitagmorgen hatte die Türkei erstmals IS-Stellungen nahe der türkisch-syrischen Grenze angegriffen. Sie reagierte damit auf den Anschlag in der südtürkischen Stadt Suruc mit 32 Toten und etwa 100 Verletzten, für den der IS verantwortlich gemacht wird.

Wehrbeauftragter: Kein NATO-Bündnisfall wegen Türkei-Angriff auf IS

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), glaubt nicht, dass der Kampf der Türkei gegen die Terrormiliz ISIS einen NATO-Bündnisfall auslöst. Gegenüber „Bild“ (Samstag) sagte Bartels: „Die meisten NATO-Staaten sind ohnehin schon im Kampf gegen ISIS engagiert. Deutschland leistet Ausbildung und stellt Ausrüstung im Nordirak.“

Seit mehr als einem Jahr unterstütz die Bundeswehr die kurdischen Peschmerga im Kampf gegen ISIS.

Autor: Andi Goral