Köln | Die Beweissicherung am Waidmarkt sollen nach einer neuen Schätzung der Stadt Köln 124,9 Millionen Euro kosten. Weiter heißt es in der Mitteilung der Stadt: „Die Beweisaufnahme zur Ermittlung der Schadensursache für den Einsturz des Historischen Archivs am 3. März 2009 soll voraussichtlich im Januar 2018 abgeschlossen werden können.“

Die neue Kostenberechnung und der Zeitrahmen wurde vom Sachverständigen Prof. Hans-Georg Kempfert vorgegeben. Dieser wurde mit den Untersuchungen durch die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) und die Stadt Köln betraut. Bisher hat der Rat 70,1 Millionen Euro genehmigt. Dies reicht nicht, weitere 54,8 Millionen Euro seien notwendig, so eine Berechnung der Verwaltung. Diese hat in den Verkehrsausschuss eine entsprechende Vorlage eingebracht, die weiter vom Finanzausschuss und dann vom Rat genehmigt werden muss. Die Kosten summieren sich auf 124,9 Millionen Euro.

Die Arbeiten bei der Beweissicherung verzögern sich. Zudem, so die Stadt, führten neue Erkenntnisse immer wieder zu Verfahrungsanpassungen. Die Stadt schreibt: „Vor allem aufgrund dieses extrem schwierigen Bau- und Beweissicherungsverfahrens und der dadurch verursachten Bauzeitverlängerung erhöhen sich die Kosten der Beweisaufnahme sowie die damit einhergehenden Neben- und Folgekosten. Von den Mehrkosten entfallen allein etwa 37,3 Millionen Euro auf Zusatzkosten am und im Besichtigungsbauwerk und der Beweissicherung vor Ort, die fast nur durch die erhebliche Bauzeitverzögerung verursacht sind. Die restlichen 17,5 Millionen Euro sind auf erhöhte Bau- und Baunebenkosten, ebenfalls als Folge der Bauzeitenverlängerung, zurückzuführen. Die Finanzierung der Mehrkosten wird ebenso wie die bislang entstandenen Kosten unabhängig von Regress- und Entschädigungsansprüche von der Stadt Köln zunächst übernommen.“

Autor: Andi Goral | Foto: Stadt Köln
Foto: Im März 2009 stürzte das Stadtarchiv ein – die Beweissicherung soll bis 2018 dauern