Köln | aktualisiert | Die Kölner Polizei zeigt sich mit ihrem Silvestereinsatz vom gestrigen Abend zufrieden. Man sei an den neuralgischen Punkten gut aufgestellt gewesen, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Die Silvesterfeiern in der Kölner Alt-, Innenstadt und auf den Rheinbrücken verliefen ruhiger als im vergangenen Jahr – auch meldet die Polizei weniger Feiernde auf den Rheinbrücken.

In den 12 Stunden zwischen 18 Uhr und sechs Uhr am Morgen musste die Kölner Polizei bei 89 Körperverletzungsdelikten einschreiten. 67 mal beschwerten sich Bürger über Ruhestörungen und 22 Menschen musste geholfen werden, weil sie selbst dazu nicht mehr in der Lage waren. 48 mal mussten die Beamten wegen Sachbeschädigungen ausrücken, nur in diesem Punkt sei eine Steigerung zum Vorjahr zu verzeichnen.

Die Polizei geht davon aus, dass insgesamt weniger Menschen auf den Rheinbrücken das neue Jahr begrüßt hatten und schon kurz nach Mitternacht in die Kölner Altstadt und an die Ringe zum weiterfeiern gezogen waren. Dort habe man die Lage aber gut unter Kontrolle gehabt, weil man, so ein Sprecher, an den neuralgischen Punkten gut aufgestellt war. In Köln-Bickendorf [report-k.de berichtete] wurde ein 39-jähriger Mann auf offener Straße niedergestochen. Zwei mutmaßliche Täter im Alter von 16 und 17 Jahren sollen sich gestellt haben und wurden festgenommen. In Zollstock konnten die Beamten einen Einbrecher, dank aufmerksamer Nachbarn, auf frischer Tat festnehmen, allerdings sucht die Polizei noch dessen Komplizen.

Gegen 3:00 Uhr kam es zu einer weiteren Messerstecherei im U-Bahnhof Kalk-Post. Ein junger Mann wurde mit einem Stich ins Schienenbein verletzt. Zuvor soll es zu einem Streit in einer KVB Bahn gekommen sein, in deren Verlauf der Mann verletzt wurde. Der Täter ist unbekannt, die Verletzung war nicht lebensbedrohlich, so ein Sprecher der Kölner Polizei. Ein alkoholisierter Autofahrer verursachte gegen 5 Uhr morgens einen Alleinunfall in der Unterführung Buchheimer Ring/Herler Straße. Sein PKW wurde dabei schwer beschädigt, er selbst blieb unverletzt.

Feuerwehr: Mehr kleine Brände

Die Kölner Berufsfeuerwehr spricht von vergleichbaren Einsatzzahlen zum Vorjahr. Mit den Hilfsdiensten sei man, so ein Sprecher der Feuerwehr, mit 379 Kräften im Einsatz gewesen. In den vergangenen 24 Stunden bis 8:00 Uhr Morgens habe man 720 Einsätze aufgezeichnet. 574 entfielen dabei auf den Rettungsdienst und 146 Brandeinsätze. Bei den Brandeinsätzen verzeichnete man eine starke Steigerung um 53 im Gegensatz zum Vorjahr. Der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr Georg Spangardt schreibt dazu: „Bemerkenswert waren dieses Mal außergewöhnlich viele Brandeinsätze in der Zeit zwischen 00:00 und 01:00 Uhr, nämlich 48 (20). Es handelte sich in dieser Zeit fast ausnahmslos um Brände, die durch Feuerwerkskörper ausgelöst wurden. Ein typisches Brandszenario war auch immer wieder das durch Feuerwerkskörper in Brand gesetzte Inventar auf Balkonen.“ Menschen kamen dabei aber nicht zu Schaden.

Zwei Personen gerieten ins Hafenbecken des Rheinauhafens und lösten so einen größeren Einsatz der Feuerwehr aus. Noch vor dem Eintreffen der Retter erreichten sie aber selbst wieder Land. In drei Fällen musste die Feuerwehr Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen befreien. Zweimal so der Einsatzleiter der Feuerwehr wurde der Rettungsdienst auf Grund lebensbedrohlicher Messerstichverletzungen zu Hilfe gerufen.

Die NRW-Bilanz: Zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr zu Silvester

Der Jahreswechsel 2012/13 hat den Polizeistellen in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Einsätze beschert. Wie die Landesleitstelle der Polizei in Duisburg mitteilte, wurden zwischen Montagabend (18.00 Uhr) und Dienstagmorgen (6.00 Uhr) insgesamt 916 Körperverletzungsdelikte und 409 Sachbeschädigungen in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Die Beamten mussten in 74 Fällen häuslicher Gewalt einschreiten und waren bei 504 Bränden im Einsatz. Die Einsatzzahlen lagen damit den Angaben zufolge auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.

Autor: ag, ots