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Köln | Impfpanne in Köln. Bis zu 2.000 Dosen einer Charge des Moderna-Impfstoffes wurden bei 9 mobilen Impfaktionen in Köln verimpft, obwohl der Impfstoff abgelaufen ist. Auftraggeber ist die Stadt Köln. Die Liste mit den Stellen wo die Impfpanne passierte findet sich am Ende des Artikels.

Der Impfstoff lief am 26. Dezember ab. Dies, so die dafür verantwortliche Berufsfeuerwehr der Stadt Köln, sei im Übergabeprotokoll an die Dienstleister, die die mobilen Impfaktionen organisierten, vermerkt gewesen. Allerdings stand auf den aufgedruckten Impfampullen ein Haltbarkeitsdatum bis Juni 2022. Dies habe aber nur für den Impfstoff im eingefrorenen Zustand gegolten.

So erklärt die Feuerwehr die Impfpanne

Der Impfstoff, der abgelaufen war, sei vom 26. Dezember bis 5. Januar verimpft worden. Dr. Volker Ruster, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr, in einem schriftlichen Statement: „Die Dienstleister holen den Impfstoff für die mobilen Impfungen zweimal wöchentlich im Gesundheitsamt oder im Impfzentrum in der Lanxess Arena ab. Dort wird der Impfstoff mit einem Übergabeprotokoll übergeben, auf dem unter anderem die Chargennummer und das Ablaufdatum dokumentiert sind. Der Impfstoff wird dann vor Ort unter ärztlicher Aufsicht rekonstituiert und verimpft.“

Die Stadt Köln sieht den Fehler bei den Dienstleistern und nicht bei sich selbst. Es sei im Dezember wegen der gesunkenen Nachfrage weniger Impfstoff verimpft worden. Damit sei es zu der Situation gekommen, dass Impfstoff noch über das Ablaufdatum hinaus eingelagert gewesen sei. Die Stadt Köln schreibt: „Es gab dazu zwar einen expliziten Kontrollhinweis, der aber nicht bei allen Dienstleistern umgesetzt wurde.“

Die Berufsfeuerwehr Köln will jetzt mit den Dienstleistern an der Qualitätssicherung arbeiten. Die Impfungen für den heutigen Freitag in den Stadtteilen stornierte die Stadt Köln für Erwachsene. Die Kinder-Zweit-Impfungenseien von anderen Dienstleistern durchgeführt und von der Feuerwehr kontrolliert worden. Zudem sollen die bereits aufgetauten Impfstoffe vernichtet werden.

Kölner Gesundheitsamt wendet sich ans Paul-Ehrlich-Institut

Das Kölner Gesundheitsamt fragte nun beim Paul-Ehrlich-Institut nach, welche Konsequenzen aus der Impfpanne für die Geimpften zu ziehen seien. Gleichzeitig schließt der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes Dr. Johannes Nießen bereits aus, dass von dem verimpften und abgelaufenen Impfstoff eine gesundheitsgefährdende Wirkung ausgehe. Nießen: „Was die Wirksamkeit angeht, lassen Erfahrungen aus vergleichbaren Fällen den Schluss zu, dass auch nach Verabreichung eines wenige Tage zu lang aufgetauten Impfstoffs ein unverminderter Impfschutz besteht. Sollte das Paul-Ehrlich-Institut diese Auffassung nicht bestätigen, werden wir alle Betroffenen individuell kontaktieren und ihnen anbieten, im Gesundheitsamt ihren Impftiter, also die Menge der Antikörper, bestimmen und sich, falls das notwendig sein sollte, erneut impfen zu lassen.“

Hier wurden die abgelaufenen Impfstoffe verabreicht

Bei diesen mobilen Impfaktionen kam es laut Stadt Köln zu der Impfpanne:

• am 27. Dezember auf dem Pariser Patz in Chorweiler und in der Dreikönigenstraße im Severinsviertel

• am 28. Dezember in der Melchiorstraße im Agnesviertel und auf dem Mathiaskirchplatz in Bayenthal

• am 29. Dezember auf der St. Tönnis-Straße in Worringen und auf der Aachener Straße in Lindenthal

• am 30. Dezember im Kuckucksweg in Ehrenfeld und auf der Goethestraße in Weiden

• am 2. Januar in der Montessoristraße in Pesch und im Airbus Zero G am Flughafen Köln/Bonn

• am 3. Januar in der Kalker Hauptstraße in Kalk und am Pariser Platz in Chorweiler

• am 4. Januar auf dem Neusser Wall in der Innenstadt und am RheinEnergieStadion

• am 5. Januar auf dem Neusser Platz im Agnesviertel und in der Brühler Straße in Rodenkirchen

• am 6. Januar auf der Aachener Straße in Lindenthal und am RheinEnergieStadion