Das Symbolbild zeigt ein Verkehrszeichen Fußgängerzone

Köln | aktualisiert | Gestern startete für ein Jahr der Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit. Die Grünen der Bezirksvertretung Köln-Innenstadt/Deutz freuen sich schon heftig auf Twitter. Bei der CDU in Deutz ist deren Vorsitzender beim Thema „Autofreie Deutzer Freiheit“ nachdenklicher.

Die Grünen in Deutz und der Innenstadt jubeln auf Twitter: „Letztes Jahr im Dezember beschlossen, ab heute in Umsetzung: Der #Verkehrsversuch #DeutzerFreiheit! Die ist nämlich ab heute zunächst für ein Jahr Fahrrad- und Fußgänger:innenzone. Außerdem gibt es (ähnlich wie auf der #Ehrenstraße) verschiedene Sitzgelegenheiten, Blumenkübel und mehr Radabstellmöglichkeiten.
Damit macht Deutz vor, dass Verkehrswende und Lebensqualität in Großstädten Hand in Hand gehen!“

Mario Schmitz, Vorsitzender der CDU Deutz, gibt sich nachdenklicher zum Verkehrsversuch. Er macht darauf aufmerksam, dass die Deutzer CDU früh den engen Austausch mit Anwohnern und Geschäftsleuten gesucht habe und gibt den Hinweis, dass sich 80 Prozent der Deutzer Geschäftsleute gegen eine autofreie Deutzer Freiheit aussprachen. Er stellt die Frage was nach den 12 Monaten Verkehrsversuch komme? Er moniert, dass die Bezirksvertretung den CDU-Antrag, dass alle betroffenen Bewohner, Hauseigentümer, Gewerbetreiber und Freie Berufe von der Stadt Köln, spätestens während des Verlaufs des Verkehrsversuches, schriftlich zu dem Verkehrsversuch befragt werden und das Ergebnis bindend ist, von allen anderen Fraktionen abgelehnt wurde. Die CDU in Deutz will klare Kriterien zur Bewertung des Verkehrsversuches und Stimmungsbilder der Betroffenen, vor allem der Anwohner und Geschäftsleute. Schmitz: „Es darf nichts über die Köpfe der Akteure vor Ort entschieden werden! Keinem ist damit geholfen, wenn ein Geschäft nach dem anderen schließt, weil der Umsatz fehlt, Fußgänger und Radfahrer sich gegenseitig umrennen, oder wenn rings um die Deutzer Freiheit ein endlos werdendes Verkehrschaos herrscht. Das muss ganz genau begutachtet werden.“

So regelt die Stadt Köln den Verkehr auf und rund um die Deutzer Freiheit

Um die Erschließung der Wohnstraßen sicherzustellen, ist lediglich der die Deutzer Freiheit querende Kfz-Verkehr erlaubt. Darüber hinaus darf Lieferverkehr die Fußgängerzone werktags von 6 bis 11 Uhr befahren. Der Abschnitt zwischen Neuhöfferstraße und Graf-Geßler-Straße ist vom Verkehrsversuch ausgenommen, da Fahrzeuge aus der Neuhöfferstraße nur über die Deutzer Freiheit abfließen können. Durch die Umwandlung von Stellplätzen gewinnt der Straßenraum jedoch auch dort an Aufenthaltsqualität. In einem ersten Schritt wird die neue Verkehrsführung zunächst durch eine mobile Beschilderung ausgewiesen, die im Laufe des Sommers durch eine ortsfeste Beschilderung ersetzt wird. Als begleitende Maßnahme wird zeitnah im Teilstück der Kasemattenstraße zwischen Justinianstraße und Von-Sandt-Platz die Richtung der Einbahnstraße gedreht, um die Wege aus dem Quartier heraus zu verkürzen.

Die Stadt Köln will mit der Universität Bochum den Verkehrsversuch evaluieren. Dazu ist geplant den Anwohnern Umfragen anzubieten.