Über jahrhunderte wurden die Urkunden der Familie Tucher im Tucherpalais am Egidienberg in Nürnberg aufbewahrt. In der Bombennacht am 2. Januar 1945, in der die Stadt Nürnberg weitgehend zerstört wurde, erlitt auch das Familienarchiv im Tucherpalais gravierende Schäden. Durch Hitze und heißes Löschwasser schrumpften zahlreiche Pergamenturkunden auf ein Drittel ihrer Größe. Eine Öffnung der verbackenen, harten und brüchigen geschwärzten Pergamente schien unmöglich. Dem Kölner Fachhochschul-Professor Prof. Dr. Robert Fuchs gelang es zusammen mit seinen Studenten einige der völlig zerstört geglaubten Pergamenturkunden weitgehend wieder herzustellen. Heute wurden die Urkunden wieder lesbar im Beisein von mehreren Mitgliedern der Familie Tucher an das Stadtarchiv Nürnberg zurückgegeben.


Die Urkunde der Familie Tucher vor der Restaurierung


In Semesterarbeiten des letzten Bachelorsemesters hat Fuchs gemeinsam mit Studierenden beispielhaft Methoden zur Öffnung und Restaurierung der nahezu zerstörten Urkunden entwickelt. So gelang es ihnen, die Archivalien wieder zu öffnen und zu glätten. Es gelang auch, die Schrift von besonders verschmorten Dokumenten lesbar zu machen. "Es ist unglaublich, dass es gelungen ist, diese wertvollen Urkunden nach über 60 Jahren wieder lesbar zu machen. Es sind aber leider nur 12 von ca. 200 Stück", sagte der Direktor des Stadtarchivs Nürnberg, Dr. Michael Diefenbacher.

[cs, Foto: Prof. Dr. Robert Fuchs | FH Köln]