Köln | Gemeinsam wollen die katholische und die evangelische Kirche in Köln am kommenden Wochenende, 22. und 23. April 2017, ein Zeichen gegenRassismus und für Weltoffenheit, Toleranz und Solidaritätsetzen. Dazu wollen Vertreter beider Kirchen unter anderem zusammen an der Demonstration von „Köln stellt sich quer“ anlässlich des geplanten Bundesparteitags der Alternative für Deutschland (AfD) teilnehmen.

„Unser Kreuz hat keine Haken“ prangt in großen Lettern auf einem neu gestalteten Banner. Dieses wollen Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche in Köln gemeinsam auf der geplanten Demonstration von „Köln stellt sich quer“ am kommenden Samstag, 22. April 2017, tragen. Damit wollen beide Kölner Kirchen ein „Zeichen setzen, miteinander für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen“, erklärte heute Monsignore Rainer Fischer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln. Auch Kirchen dürften nicht wegschauen, wenn Menschen diskriminiert würden. Dabei würde in den Gemeinden durchaus kontrovers diskutiert, sagte Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, ob man offensiv auftreten solle oder Bewegungen dadurch erst die nötige Aufmerksamkeit schenken würde.

„Doch unsere Haltung nach außen ist gefragt. Wir müssen deutlich zeigen, wofür wir stehen“, so Bartscherer. Daher hätten sich die Kirchen dazu entschlossen anlässlich des geplanten AfD-Parteitags aktiv zu werden.Stadtdechant Monsignore Kleine betonte, es ginge nicht darum, den Menschen vorschreiben zu wollen, was sie wählen sollen. „Aber wir müssen aufzeigen, wofür eine Partei steht“, so Kleine. Auch von ausgesprochenen Drohungen wolle man sich nicht abhalten lassen. „“Wir geben zu viel aufm, wenn wir uns davon abhalten lassen für die Demokratie Flagge zu zeigen“, betonte Bartscherer. Sie hoffe und bete dafür, dass die Proteste am Wochenende friedlich verliefen.

Politisches Nachtgebet und Mahnwache

Neben der Teilnahme an der Demonstration planen die Kirchen in Köln weitere Aktionen. So wurden alle Gemeinden darum gebeten, am Wochenende eine Fürbitte in ihre Gottesdienste aufzunehmen. Am Freitagabend wird es außerdem ein politisches Nachtgebet in der Friedenskirche in der Rheinaustraße stattfinden. Ausgesucht wurde die Kirche aufgrund ihrer Lage. Sie ist die nächste Kirche zum Maritim Köln, wo der AfD-Bundesparteitag stattfinden soll. Am Samstag wollen Vertreter beider Kirchen dann an der Demo, der Kundgebung und auch an dem Fest des Festkomitee Kölner Karneval teilnehmen. Am Sonntag, 23. April 2017, soll dann unter anderem an der Antoniterkirche eine Mahnwache für Toleranz stattfinden.

Autor: Cornelia Ott
Foto: Stadtsuperintendent Rolf Domning, Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, Stadtdechant Robert Kleine und Rainer Fischer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln