Köln | „Es brenne im Wald oder am Boden“, so die unklare Einsatzlage für die Kölner Feuerwehr am frühen Samstagmorgen. In der Berliner Straße in Köln Dünnwald stand, eine für die Polizei aufgegebene ehemalige Bauernkate, in Vollbrand. Unklar ist, ob jemand verletzt wurde, da das Gebäude akut einsturzgefährdet ist. Der Einsatz war überaus gefährlich, da sich ein großer Gastank auf dem Gelände befand.

An der alten Berliner Straße

Es ist kurz vor fünf Uhr Morgens. Die Berliner Straße ist vor der Bahnunterführung in Richtung Dünnwald komplett gesperrt. Drei Löschzüge der Kölner Feuerwehr sind vor Ort. Ein Beamter der Mülheimer Polizeiwache klärt auf, dass sich das Gebäude mit der Hausnummer 755 an der aufgegebenen alten Berliner Straße befindet. Dieser Teil der Straße wurde aufgegeben, als die neue Bahnunterführung gebaut worden war. Heute mutet dieser Teil der Straßenführung mehr wie ein Feldweg an. Eine Art kleines Gehöft befindet sich dort, weiß getüncht Wände, ein kleines Wohnhaus, ein Schuppen und eine Art Anbau. Für die Polizei ist das Gebäude aufgegeben, die alte Hausnummer 755 befindet sich noch an der Vorderseite.

Unklar ob es Verletzte gab

Auf Grund der unklaren Alarmierungslage schickte die Kölner Feuerwehr zunächst nur einen Löschzug zum Brandort. Dort wurde aber schnell klar, dass weitere Kräfte benötigt werden. Keine Löschwasserversorgung, schlechte Zugangs- und Zufahrtsmöglichkeiten und ein sich rasant ausbreitender Brand erschwerten die Lage, so dass das kleine Gehöft am Ende in Vollbrand stand. Jetzt ist das Gebäude akut einsturzgefährdet. Branddirektor Hartl, der den Einsatz der Feuerwehrkräfte leitet, stellte fest: „Wir haben derzeit keine Erkenntnis ob dort jemand ist“. Wann, und ob überhaupt die Feuerwehr nachsehen kann, ob durch das Feuer Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden ist derzeit noch unklar, denn das Haus kann derzeit nicht begangen und erkundet werden.

Gefährliche Löscharbeiten durch Flüssiggastank

Neben der mangelhaften Löschwasserversorgung machte den Einsatzkräften ein vor dem Haus montierter Flüssiggastank Sorgen. „Wir wissen nicht, ob dieser Tank noch befüllt ist und wieviel Gas sich dort befindet“, so Einsatzleiter Hartl. Der Tank, der auch noch dünne Zuleitungen ins Gebäudeinnere hat, steht unter einer einsturzgefährdeten Giebelwand. Je weniger Gas sich in dem Tank befindet, um so höher die Explosionsgefahr. Einsatzleiter Hartl erklärt, dass man das Gas hat es sich einmal entzündet nicht löschen kann und dies zwangsläufig zu einer Explosion führe, da man das Gas brennen lassen muss. Brennt es um eine solchen Tank und dieser erhitzt sich auf 70-80 Grad Celsius, dann komme es zu einer Explosion, bei der dieser schlagartig zerbreche. Durch diese erste Explosion zerstäube das restliche sich im Tank befindliche Gas und es käme zu einer zweiten Explosion. Bei einem Tank der Größe, wie er in der Berliner Straße 755 montiert war, hätte man im kritischen Fall bis zu einem Radius von 500 Metern evakuieren müssen. Dann wäre auch die nahegelegene Bahnstrecke betroffen gewesen. Der Feuerwehr gelang es mittlerweile die Leitung zum Haus abzusperren und damit die Gefahr, dass Flüssiggas austreten könne zu minimieren.

Die Kriminalpolizei wird die Ermittlungen zur Brandursache übernehmen.

Autor: Andi Goral
Foto: Diese alte Bauernkate an der Berliner Straße stand heute Morgen in Vollbrand