Köln |  Das Bürgerzentrum Deutz und sein gastronomischer Integrationsbetrieb, das „Zentrum für Bildung und Kultur“, besser bekannt als „Bürger’z“, wurden am Freitag, 12. April als Institutionen geehrt, die im Bereich der Inklusionsarbeit beispielhafte und innovative Arbeit leisten. Die Inklusive Arbeit des Bürgerzentrums wurde von Hubert Hüppe, dem Behindertenbeauftragten der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt, der zusammen mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann dem Haus einen Besuch abstattete, um sich einen Eindruck der Inklusions-Arbeit vor Ort zu verschaffen.

Bei Ihrem Besuch tauschten sich der Bundesbeauftragte Hubert Hüppe, und NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann dabei vor Ort mit Tobias Kempf, Leiter des Bürgerzentrum Deutz, Peter van de Moortel, Geschäftsführer des Integrationsbetriebes Zentrum für Bildung, Kultur und Integration, Stephan Santelmann, Leiter des Amtes für Soziales und Senioren, Wolfgang Guth, Leiter der Abteilung Bürgerzentren sowie Miriam Meisenburg, Leiterin des Kinder und Jugendbereiches des Bürgerzentrums und Tanja Bauer, pädagogische Leitung des Integrationsbetriebes, aus, und diskutierten Fragen zur inklusiven Arbeit, die dort geleistet wird.

Im Erfahrungsaustausch schilderte die pädagogische Leitung des „Bürger’z“, Tanja Bauer, die Entwicklung des Integrationsbetriebes seit seiner Gründung im Jahre 2008, und der Leiter des Bürgerzentrums Tobias Kempf berichtete von der ‚Metamorphose‘ des Hauses in der Nachkriegszeit von einer Miederwarenfabrik bis hin zu einem integrativen Mehrgenerationenhaus. „Inklusion gibt es nicht zum Nulltarif“ stellte Hubert Hüppe angesichts der Investitionen fest, welche die Stadt Köln in den letzten Jahren auch mit Mitteln des Konjunkturpaketes II in die Barrierefreiheit nicht nur des Bürgerzentrums Deutz sondern aller Kölner Bürgerzentren investierte.

Der gastronomische, integrative Betrieb des Bürgerzentrums Deutz (das „Zentrum für Bildung, Kultur und Integration“), Mitte 2008 gegründet und besser bekannt unter seinem im Sprachgebrauch verwendeten Namen „Bürger’z“, bietet seinen Gästen täglich wechselnde Mittagsmenüs und feine Kaffeespezialitäten am Nachmittag. Der Betrieb umfasst dabei nicht nur das beliebte, täglich vor allem zum Mittagessen stark frequentierte Café-Bistro, sondern auch einen breit ausgelegten Cateringbereich, der etwa Kindertagesstätten, Schulen und Kindergärten mittags mit Essen beliefert, aber auch Firmen-Veranstaltungen regelmäßig „becatert“.

Als anerkannter Integrationsbetrieb beschäftigt das „Bürger’z“ eine hohe Anzahl an Menschen mit Behinderungen, die durch ihre Arbeit in der Küche, im Service, in der Verwaltung oder dem Hausmeisterservice einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Hauses in seiner Gesamtheit leisten. Dabei werden ihr Selbstbewusstsein gestärkt und ihre Fähigkeiten entsprechend erweitert bzw. ausgebaut. Neben Mitarbeitern mit unterschiedlichen Handicaps, bietet das „Bürger’z“ auch Personen aus der Langzeitarbeitslosigkeit eine neue berufliche Perspektive. Die kontinuierliche Durchführung von Praxiserprobung von jungen Menschen mit Behinderung für eine Berufsbefähigung fand auch im Rahmen des Besuches am vergangenen Freitag besondere Beachtung.

Im Kooperationsmodell des Bürgerzentrum Deutz mit seinem gastronomischen Integrationsbetrieb „Bürger’z“ und seinem Förderverein „Zentrum für Bildung und Kultur“ wurde besonders die gelungene Inklusionspraxis im Rahmen von Freizeitprojekten gewürdigt. In enger Zusammenarbeit wird im Bürgerzentrum Deutz und dem Bürger’z das Konzept eines gelebten Mehrgenerationenhauses mit speziellen Angeboten für alle Altersgruppen mit barrierefreiem Zugang verwirklicht.

Nachdem beide Institutionen bereits im Jahr 2010 für ihre innovative Arbeit im Bereich der Inklusion und Barrierefreiheit mit dem „Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik 2010“ ausgezeichnet wurden.

Autor: dd | Foto: Bürgerzentrum Deutz
Foto: Im Gespräch: Serap Güler, Hubert Hüppe und Sylvia Löhrmann (vlnr.); Copyright: Bürgerzentrum Deutz