Köln | Der am Corona-Virus erkrankte Patient aus dem Kreis Heinsberg war wenige Tage zuvor wegen der Behandlung einer anderen Erkrankung in der Kölner Uniklinik. Dort kam er mit dem Personal und anderen Patienten der Uniklinik Köln in Berührung. Diese wurden virologisch getestet. Das Ergebnis bei allen negativ. Der Städte und Gemeindebund warnt vor Panik. Drei weitere Personen haben sich in nachweislich in NRW mit den Corona-Virus infiziert. Die Besucher der Kappensitzung in Langbroich-Harzelt sollen nun alle erfasst werden.

Zur Situation an der Kölner Uniklinik

Das Gesundheitsamt der Stadt Köln teilt mit: „Bei allen getesteten Patienten und Mitarbeitern der Uniklinik Köln, die als Kontaktpersonen identifiziert wurden, ergab die virologische Testung keinen Nachweis auf Coronaviren. Bis zur endgültigen Entwarnung muss wegen der theoretischen Inkubationszeit jedoch das Ende der zweiwöchigen Isolation gemäß den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) abgewartet werden. Die Getesteten wurden bereits durch die Uniklinik Köln über das Ergebnis informiert.“

Drei neue Corona-Fälle in Nordrhein-Westfalen: Neuinfektionen aus dem Umfeld des bereits infizierten Ehepaares

Im Zuge der Überprüfung von Kontaktpersonen des an COVID-19 (Corona-Virus) erkrankten Ehepaares aus der Gemeinde Gangelt haben sich am Abend im Kreis Heinsberg drei neue bestätigte COVID-19-Fälle sowie ein weiterer Verdachtsfall ergeben. Alle zeigen Grippesymptome und sind derzeit zuhause. Eine stationäre Behandlung im Krankenhaus ist nach jetzigem Stand nicht erforderlich.
Der Krisenstab des Kreises Heinsberg hat aus diesem Grund die Maßnahmen deutlich verstärkt. Wichtig ist dem Krisenstab, nunmehr alle Besucher der Kappensitzung in Langbroich-Harzelt am 15. Februar zu erfassen. Diese sowie deren Partner und gegebenenfalls Kinder und andere Mitbewohner müssen für 14 Tage in häuslicher Quarantäne verbleiben. Die Besucher der Kappensitzung werden gebeten, sich umgehend mit folgenden Angaben per E-Mail unter infektionsschutz@kreis-heinsberg.de zu melden: Name, Adresse, Rufnummern, Geburtsdatum und Hausarzt. Das Gesundheitsamt nimmt dann nach Erhalt der E-Mail Kontakt auf und berät über das weitere Vorgehen.
Ab Donnerstag, 27. Februar, wird unter www.kreis-heinsberg.de auch ein Meldeformular zur Verfügung gestellt. Es wird dringend darum gebeten, nicht die Notrufnummern zu blockieren oder selbstständig Arztpraxen oder Krankenhäuser aufzusuchen.

Die Gemeinde Gangelt kristallisiert sich derzeit als Schwerpunkt der COVID-19-Infektionen im Kreis Heinsberg heraus. Ebenfalls hält der Kreis Heinsberg die Empfehlung aufrecht, Veranstaltungen und Gruppenansammlungen jeglicher Art zu meiden. Dies gilt insbesondere auch für Sportveranstaltungen.

Städte- und Gemeindebund fürchtet Coronavirus-Panik

Die Kommunen warnen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus in der Bundesrepublik vor Panik. „Deutschland ist nicht erst seit Bekanntwerden des neuen Virus sehr gut auf einen möglichen Ausbruch von Pandemien vorbereitet“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben). „Derzeit besteht in Deutschland trotz der jetzt aufgetretenen Infektionsfälle mit dem Coronavirus kein Grund zur Panik.“
Landsberg sagte, die Gesundheitsbehörden würden ihr Vorgehen eng abstimmen und ihre Pläne fortlaufend aktualisieren. Es gebe einen nationalen Pandemie-Plan und eine sehr gute Koordinierung von Schutz- und Bekämpfungsmaßnahmen durch das Robert-Koch-Institut. „Auch die Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte sind informiert und sensibilisiert“, sagte Landsberg.

Das Vorgehen bei den ersten Infektionsfällen im Landkreis Starnberg habe gezeigt, dass es gelinge, rasch und erfolgreich gegen einen Ausbruch vorzugehen: „Eine Abriegelung von Städten oder Gemeinden erscheint unwahrscheinlich und nicht notwendig.“ Die Bundesbürger, so der Städtebund-Geschäftsführer, sollten die vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten einfachen Verhaltensregeln – wie etwa regelmäßiges gründliches Händewaschen oder ausreichenden Abstand bei Erkrankungen – berücksichtigen: „Bei ersten Anzeichen einer Erkrankung sollten sie sich in ärztliche Behandlung begeben und bei einem begründeten Verdacht auf eine mögliche Infektion ihren Arzt oder ihre Ärztin darauf hinweisen.“ Landsberg sagte, die medizinische Versorgung in Deutschland sei sehr gut.

„Die Flughäfen, über die weitere Fälle eingeschleppt werden könnten, sind entsprechend vorbereitet“, sagte er. Zudem sei die Meldepflicht zu möglichen Erkrankungsfällen verschärft worden: „Krankenhausalarmpläne regeln genauere Abläufe bei außergewöhnlichen Lagen in den Bundesländern. Die Krankenhäuser sind auf Seuchen vorbereitet und proben regelmäßig den Ernstfall.“

Autor: Von Redaktion, dts