Köln | Der deutsch-türkische Schriftsteller Dogan Akhanli wird nicht in die Türkei ausgeliefert. So heute das spanische Justizministerium. Der Kölner war im August während seines Urlaubs aufgrund eines Interpol-Haftbefehls festgenommen worden. Die Türkei wirft ihm Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und Raubmord vor. Schob dann sogar den Tatbestand der Vergewaltigung nach.

Akhanli war zwar nach seiner Festnahme schnell wieder aus der U-Haft entlassen worden, durfte Spanien jedoch nicht verlassen. Mit seiner Entscheidung erkennt Spanien an, dass die Vorwürfe gegen Akhanli politischer Natur sind, was eine Auslieferung ausschließt. Ein breites internationales Bündnis hatte sich für seine Freilassung eingesetzt. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel begrüßt die Entscheidung.

Der 60-jährige Schriftsteller wird jetzt am kommenden Mittwoch wieder in Köln erwartet, wo er seit seiner Flucht 1991 aus der Türkei lebt. Hier wurde er als politischer Flüchtling anerkannt. 2001 hatte er die deutsche Staatsangehörigkeit erworben.

Autor: ehu