Köln | In Vertretung von Oberbürgermeister Jürgen Roters empfing gestern Bürgermeisterin Angela Spizig vier ehemalige Preisträger des „Right Livelihood Awards“ und drei Vorstandsmitglieder der gleichnamigen Stiftung im Senatssaal des historischen Rathauses. Darunter war auch die Kölner Preisträgerin Monika Hauser aus dem Jahr 2008. Die Vorstandsmitglieder und die ehemaligen Preisträger trugen sich in das Buch der Stadt Köln ein.

Zu Beginn hielt Spizig eine Rede, in der sie den Preisträgern erneut gratulierte. Für sie sei Köln die ideale Ort, um die Preisträger zu empfangen, da Köln international und weltoffen sei. Des Weiteren lobte sie die Arbeit der Preisträger, die für die Welt sehr wichtig sei. Sie sprach auch den Mitarbeitern der Stiftung einen großen Dank aus, da sie sich die Mühe machen würden, die Arbeit der Preisträger zu würdigen.

Vom 04. bis 07. September sollen die Jury-Mitglieder der Stiftung im „Museum Insel Hombroich“ in Neuss tagen und die diesjährigen Preisträger ermitteln. Diese sollen am 26. September bekanntgegeben und am 2. Dezember in Stockholm ausgezeichnet werden. Die Jury bestehe zu einem Drittel aus ehemaligen Preisträgern und zu zwei anderen Dritteln aus Mitgliedern und Vorsitzenden der Stiftung, so Juliane Kronen, Vorstandsmitglied der Stiftung.

Jedes Jahr würden insgesamt vier Auszeichnungen des „alternativen Nobelpreises“ verliehen. Es gebe drei „Cash Awards“, die mit rund 60.000 Euro Preisgeld dotiert seien und einen Preis, der eine reine Auszeichnung sei. Kronen betonte, dass das Besondere des Awards sei, dass jeder jeden nominieren könne und nicht wie beim Nobelpreis eine besondere Position, wie zum Beispiel Mitglied des Nobelkomitees innehaben müsse. Jährlich gebe es nach Angaben von Kronen zwischen 100 und 200 Nominierungen. Nachdem eine Vorauswahl getroffen worden sei, würden Stiftungsmitglieder um die ganze Welt reisen, um herauszufinden, ob die Tätigkeiten der angehenden Preisträger belegbar seien. Der Preis werde jährlich verliehen und finanziere sich aus Spenden, so Kronen.

„Chancen auf den Award hat, wer nicht nur Gutes tut, sondern dabei auch die Spielregeln ändert, Änderungen aufzeigt und ein Beispiel für andere ist. Zudem sollten die Projekte über eine angemessene Größenordnung verfügen“, erklärte Kronen die Auswahlkriterien. Insgesamt 149 Preisträger aus 62 Ländern seien seit 1980 mit dem Preis ausgezeichnet worden. Dazu gehört auch die Kölnerin Hauser. Sie wurde 2008 mit dem „Right Livelihood Award“ ausgezeichnet, da sie sich seit 20 Jahren für Frauenrechte einsetzt und in der ganzen Welt Therapiezentren für im Krieg vergewaltigte Frauen aufbaut.

Autor: Laura Weigele
Foto: Im Vordergrund trägt sich die Kölner Preisträgerin Monika Hauser (li) in das Buch der Stadt Köln ein und Bürgermeisterin Andrea Spizig (re) schaut zu. Im Hintergrund stehen Michael Succow, Preisträger von 1997; Anwar Fazal aus Malaysia, Preisträger von 1982 sowie Vorstandsmitglieder der Stiftung Juliane Kronen und Monika Griefahn (v.l.n.r.)