Köln | Zum 12. Mal wurde am vergangenen Montag – traditionell im Käthe-Kollwitz-Museum – der Giesbert-Lewin-Preis verliehen. In diesem Jahr erhielt ihn der langjährige Kölner Bundestags-Abgeordnete Volker Beck. Gewürdigt wurde damit sein Einsatz für die deutsch-israelischen Beziehungen und für die Rechte von Minderheiten.

„Vor allem hat er sich gegen antisemitische Tendenzen in Gesellschaft und Politik gestellt“, sagte Jürgen Wilhelm in seiner Laudatio. „Volker Beck verkörpert wie nur wenige die Werte, denen auch wir uns verpflichten fühlen“, ergänzte der Vorsitzende der „Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“, die den Preis auslobt.

Wilhelm erinnerte auch an Becks Mitwirken beim Zustandekommen der Ehe für alle und seinen Einsatz für Ausländer, Zugewanderte und besonders die Rechte von Flüchtlingen. Schließlich sei Beck auch maßgeblich an der Gründung der Stiftung „Erinnern, Verantwortung und Zukunft“ beteiligt gewesen, die sich vor allem für die finanzielle Entschädigung von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern einsetzt.

In seiner Dankesrede forderte Beck, dass jüdische Emigranten aus der Sowjetunion ebenso einen Rentenanspruch haben wie Spätaussiedler. Auch warnte er vor der Zunahme von antisemitischen Übergriffen hin, die heute „alltäglich“ geworden seien.

Der Giesberts-Lewin-Preis ist benannt nach Johannes Giesberts, der von 1952 bis 1974 Kölner Schuldezernent war, und dem israelischen Kulturattaché Shaul Lewin. Beide bauten den deutsch-israelischen Jugendaustausch maßgeblich aus. Verliehen wird er an Persönlichkeiten, die sich um Völkerverständigung und Toleranz verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Gunter Demnig, Beate Klarsfeld, Gerhart Baum, Rolly Brings und Günther Wallraff.

Autor: ehu | Foto: Marcus Meier
Foto: Jürgen Wilhelm überreicht Volker Beck die Urkunde für den Giesbert-Lewin-Preis.