Köln | Sieben kleine und scheue Hirschziegenantilopen bevölkern das Gehege neben den lauten in Mülltonnen sitzenden und lärmenden Pavianen. Sehr synchronisiert seien die Kitze dieses Jahr geboren, frohlockt der Zoo, der aber auch findet, dass die Zoobesucher den grazilen und anmutigen Tieren, die etwas scheu sind zu wenig Aufmerksamkeit schenken.

Tolle Fotos von den Hirschziegenantilopen im Kölner Zoo – auch im Flug >

Die Kölner Herde mit einem Bock aus Dortmund hat rund 20 Tiere. Der Bock ist nicht nur an seinem gewundenen Gehörn gut zu erkennen, er ist der einzige der schwarz gefärbt ist. Die Antilopenweibchen tragen den Nachwuchs rund sechs Monate. Die Kitze werden mit einem Gewicht von rund 4 kg geboren. Die ersten Tage verbringen die Jungtiere im Liegen, bevor sie ihren Eltern nacheifern und mit Sprüngen bis zu zwei Metern Höhe und einer Geschwindigkeit von 80 km/h durch die Natur jagen. Eine Geschwindigkeit, wie der Zoo schreibt, die nur der Gepard aufbrachte.

Die Antilopen bevölkern den indischen Subkontinent, vornehmlich die Halbwüsten, Grasländer und Trockenwälder, und kennen dort als natürlichen Feind den Gepard nicht mehr, da er dort ausgerottet ist. Heute werden sie vor allem von Wölfen, Füchsen und Adlern verfolgt. Da ihr Lebensraum stark durch die Nutzung des Menschen eingeschränkt wurde, nahm die Population ab. Durch die Einführung von Schutzräumen liegt ihre Zahl derzeit bei rund 50.000 freilebenden Tieren. Im Zoo können Hirschziegenantilopen bis zu 17 Jahre alt werden, in der freien Wildbahn ist das Höchstalter häufig mit 11 Jahren erreicht. Alle Kitze wurden zwischen dem 17. März und 3. April 2013 geboren.

Das Gehege liegt direkt neben dem Pavianfelsen und ist an seinem hohen Zaun gut zu erkennen. Die Tiere halten sich meist im hinteren Teil des Geheges auf. Um ihre Sprünge zu sehen muss man etwas Geduld mitbringen, aber sie sind beeindruckend.

Autor: Andi Goral