Köln | „Nikola“, so lautet der Name der neuen Fischotter-Dame, die am heutigen Freitag erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sie soll gemeinsam mit „Orest“ für den dringend erhofften Nachwuchs sorgen.

Bereits am 22. Juni dieses Jahres war Nikola in Köln angekommen, verbrachte aber die ersten Wochen zur Eingewöhnung in einem hinteren Separee, abgeschottet von der Hektik des Zoobetriebs. Mit dem Rüden im Gehege, „Orest“, verstand sie sich offenbar gut. Schon nach wenigen Tagen konnten die beiden zusammengeführt werden. Die Dreijährige stammt aus dem Zoo Nikolaev in der Ukraine und wurde im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms über den Frankfurter Flughafen nach Köln gebracht.

Eurasische Fischotter (Lutra lutra lutra) sind wasserlebende Marder. Sie erreichen eine Körperlänge von 70 bis 80 Zentimetern. Ihre Schwanzlänge beträgt gut 40 Zentimeter. Die Schulterhöhe liegt bei rund 30 Zentimetern. Fischotter können maximal bis zu 14 Kilogramm schwer werden. Weibchen bleiben dabei kleiner und leichter als Männchen. Ihr langer und kräftiger Schwanz ist spitz zulaufend und völlig behaart. Er dient als Steuerungsorgan an Land wie auch im Wasser. Der Körper ist lang gestreckt und mit kurzen, aber kräftigen Beinen versehen. Die Füße enden in Zehen mit deutlich ausgeprägten Schwimmhäuten. An der Oberlippe der Schnauze befinden sich Tasthaare: Diese sind ein wichtiges Orientierungsorgan bei den häufigen Tauchgängen.

Kölner Anlage seit 1996 der Natur nachempfunden

Die Anlage in Köln ist natürlichen Habitaten nachempfunden. Die Anlage der Fischotter im Kölner Zoo befindet sich unweit des Haupteingangs. Sie wurde 1996 neu gestaltet. Das Gehege zeigt einen der Natur nachempfundenen Bachabschnitt. Über große Glasscheiben können Kinder und Rollstuhlfahrer sehr gut Einsicht nehmen und die lebendigen Fischotter beobachten.

Die natürlichen Habitate sind klares, sauberes und fischreiches Wasser mit vegetationsreichen Ufern, ähnlich wie es im Kölner Zoo nachgebildet worden ist.

Fischotter – die Gesundheitspolizei

Natürliche Habitate sind allerdings selten geworden, worunter der Bestand in der Natur zuletzt gelitten hat. Fischotter sind in weiten Teilen Europas verbreitet. Auch im Nahen Osten, dem Kaukasus, Nordindien, Teilen des Himalaya, China, Japan, Sumatra, Nordafrika, Japan und Java ist er mit insgesamt 15 Unterarten vertreten. Größere Bestände gibt es noch in Tschechien, im Osten Deutschlands, im Bayerischen Wald und in Polen.

Der Fischotter bevorzugt kleinere Fische als Nahrung. Dazu gehören kranke und schwache Fische. Diese Tatsache macht ihn zu einer Art Gesundheitspolizei im jeweiligen Ökosystem. Er frisst aber auch Krebse, Insekten, kleine Nagetiere und Vögel. In der Regel verzehrt der Fischotter an Land, nur selten im Wasser.

Autor: rk
Foto: Fischotter-Dame Nikola hat sich bereits gut eingelebt. Am heutigen Freitag wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt.  Bild: Werner Scheurer