Köln | Unter strengen Auflagen der Polizei und der Stadt fand am heutigen Donnerstagabend eine unter der Coronaschutz-Verordnung zu genehmigende Mahnwache statt. Neun Demonstranten machten auf die Situation der Geflüchteten in den griechischen Flüchtlingslagern aufmerksam und forderten einen Evakuierung der Lager. 

Die Coronaschutz-Verordnung greift in die grundgesetzlich garantierte Versammlungsfreiheit ein. Versammlungen sind in Deutschland nach dem Grundgesetz nur anzumelden und Behörden dürfen diese nur dann verbieten, wenn schwerwiegende Gründe für ein Verbot vorliegen. Die Mahnwache war heute die erste Versammlung in Köln seit die Coronaschutz-Verordnung in NRW in Kraft ist. 

„Die Menschen in den Flüchtlingslagern, wie zum Beispiel dem Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos, leben auf sehr engen Raum und die hygienischen Verhältnisse sind unmöglich. Sollte sich das Coronavirus dort ausbreiten, sind die Menschen sehr gefährdet“, sagte Barbara Walter-Jung, Teilnehmerin der Mahnwache. „Während hier viele Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus getroffen werden, sind die Menschen in den Flüchtlingslagern dem Virus schutzlos ausgesetzt. Dabei haben diese Menschen genauso ein Recht auf Schutz wie wir“, erklärte sie weiter.

Unter dem Hashtag #LeaveNoOneBehind, von der internationalen Bewegung „Seebrücke“, wird bereits seit einiger Zeit auf die Missstände in den Flüchtlingslagern aufmerksam gemacht. So auch von Kölner Prominenten wie den Bandmitgliedern von AnnenMayKantereit, BAP-Sänger Wolfgang Niedecken oder Peter Brings.

Autor: Shonai Halfbrodt