Düsseldorf | aktualisiert 12:41 Uhr, 17:06 Uhr | Nach sechseinhalb Wochen Ferien beginnt für rund 2,68 Millionen Kinder und Jugendliche in NRW heute (22. August) wieder die Schule. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Schülerzahl damit um 1,3 Prozent. Etwa 149.350 Erstklässler werden bis spätestens Donnerstag eingeschult und müssen künftig die Schulbank drücken. Vor einem Jahr gab es noch über 11.600 Einschulungen mehr.

In Köln beginnt heute für 34.435 Schüler der Unterrichts-Alltag an einer Grundschule. Rund 6.600 Jugendliche besuchen eine Hauptschule, über 12.000 eine Realschule und mehr als 41.800 ein Berufskolleg in Köln. Weitere knapp 11.000 Schüler gehen zur Gesamtschule und 288 zu einer der neuen Gemeinschaftsschulen. Insgesamt etwa 28.000 Schüler besuchen ein Gymnasium.

In Düsseldorf begleitete Ministerpräsidentin Kraft mehrere Erstklässler auf dem Schulweg. Gemeinsam mit der Landesverkehrswacht appellierte sie an die Autofahrer, gerade im Umfeld von Schulen immer die Geschwindigkeit zu reduzieren und bremsbereit zu sein. „Kinder nehmen ihre Umwelt anders wahr, reagieren spontaner als Erwachsene und können die Geschwindigkeit eines herannahenden Autos nicht richtig einschätzen“, betonte Kraft, die gemeinsam mit den Erstklässlern das sichere Überqueren einer Straße übte.

„Jahr des Aufbruchs“

Mit Blick auf die vielen Neuerungen sprach Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) von einem „Jahr des Aufbruchs“. So gingen am Mittwoch 42 Sekundarschulen an den Start. Deren Gründung war in dem zwischen Rot-Grün und der CDU ausgehandelten Schulkonsens vereinbart worden und soll ein Beitrag zum längeren gemeinsamen Lernen sein. Zudem nahmen 20 neue Gesamtschulen den Betrieb auf. In den kommenden Tagen will die Ministerin insgesamt 16 Schulen im Land besuchen.

Eine weitere Neuerung betrifft den islamischen Religionsunterricht, den NRW als erstes Bundesland auf dem Lehrplan gesetzt hat. In einem ersten kleinen Schritt wird der Unterricht allerdings erst in rund 40 Grundschulen für etwa 2.500 Schüler angeboten. Eine Kölner Schule gehört nicht dazu. Einen Lehrplan gibt es erst in einem Jahr und da die Religionslehrer noch an den Universitäten ausgebildet werden, übernehmen zunächst Islamkundelehrer den Job. Löhrmann verteidigte dennoch den frühzeitigen Start. „Mit dieser Schwierigkeit des Anfangs müssen wir leben“, sagte sie im ZDF-Morgenmagazin. Es sei eine Frage der rechtlichen Gleichstellung und der Integration, den 320.000 muslimischen Schülern im Land schrittweise einen bekenntnisorientierten Schulunterricht anzubieten.

Das Schuljahr dauert bis zum 21. Juli 2013. In sechseinhalb Wochen gibt es bereits wieder Herbstferien.

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Autor: dapd, ca