Köln | Der geplante Rheindüker zwischen Köln-Poll auf der rechten und Köln-Marienburg auf der linken Rheinseite hat einen weiteren Meilenstein hinter sich. Die Tunnelbohrmaschine „Marie-Polly“ ist am gestrigen Dienstag auf der unterirdischen Durchbruchstelle angekommen.

Wie die Verantwortlichen des Kölner Versorgers Rheinenergie AG am Tag danach berichteten, dauerten die Bauarbeiten genau 31 Tage und lagen damit genau im Zeitplan. Die Zielgrube der Bohrmaschine liegt auf dem Bayenthalgürtel. Mit dem Durchbruch rückt die Trinkwasser-Verbindung zwischen den beiden Rheinseiten immer näher. Bevor die Leitungsarbeiten fortgesetzt werden können, muss die Bohrmaschine aber noch geborgen werden.

Die Verbindung zwischen den Trinkwassernetzen links und rechts des Rheins ist historisch, waren beide Versorgungsnetze bislang getrennt. Die unterirdischen Bohrarbeiten erfolgten dabei ohne Unterbrechung. Bevor die Maschine aus dem fertigen Tunnel geborgen werden kann, muss sie „entrüstet“, also in mehrere kleinere Teile zerlegt sein. Schließlich wirkt die gesamte Bohrmaschine fast 40 Tonnen.

Die endgültige Bergung des Tunnelbohrers soll in der Nacht von Donnerstag auf Freitag erfolgen. Dafür kommen ein 200-Tonnen-Kran und zwei Schwertransporter zum Einsatz. Ab 22 Uhr wird dafür der Bayenthalgürtel in Fahrtrichtung Rheinufer zwischen den Hausnummer 7 und 7a komplett gesperrt. Die Vorbereitungen dafür beginnen ab 21:15 Uhr, wenn der letzte Bus der Linie 130 diese Stelle passiert hat. Die eigentliche Bergung des schweren Geräts erfolgt zwischen 22 und 6 Uhr.

Mit dem Durchbruch ist ein 725 Meter langer Tunnel entstanden, der nun die rechts- und linksrheinischen Trinkwassernetze miteinander verbinden soll. Dem Dükerbau vorangegangen ist im Jahr 2017 bereits die Verlegung einer neuen Trinkwasser-Transportleitung im Bayenthalgürtel. An diese rund 830 Meter lange Leitung wird der Düker im Linksrheinischen nach seiner Fertigstellung angeschlossen. Im Rechtsrheinischen entsteht derzeit noch eine Verbindung von den Poller Wiesen zum Wasserwerk Westhoven. Die Trasse dieser neuen Trinkwasser-Transportleitung erstreckt sich auf einer Länge von rund 3,1 Kilometern. Die Ar-beiten dauern voraussichtlich bis Oktober 2019. Die endgültige Verbindung der beiden Trinkwassernetze erfolgt aller Voraussicht nach zum Ende des Jahres 2019.

Autor: rk
Foto: Der Moment, an dem der Tunnelbohrer an der geplanten Stelle unter dem Bayenthalgürtel durchbricht.  Bild: Screenshot/Rheinenergie AG