Köln | aktualisiert | Die baden-württembergische Stadt Gaggenau hat die Zulassung zur Überlassung einer Festhalle für die für Donnerstagabend geplante Veranstaltung mit dem türkischen Justizminister Bekir Bozdag widerrufen. Auch die Stadt Köln hat einen möglichen Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Nihat Zeybekçi am kommenden Sonntag im Bezirksrathaus Porz verhindert. Das sagte ein Stadtsprecher der „Rheinischen Post“.

„Die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) hatte im August vergangenen Jahres eine Anfrage gestellt, eine Theaterveranstaltung an diesem Sonntag durchführen zu dürfen. Am Mittwoch teilte uns die UETD dann aber mit, sie wolle statt der Theaterveranstaltung eine Informationsveranstaltung zum Präsidialsystem in der Türkei machen“, so der Sprecher. Dem habe man als Stadt Köln nicht zugestimmt und mitgeteilt, dass der Saal dafür nicht zur Verfügung stehe.

Zuvor hatte die baden-württembergische Stadt Gaggenau die Genehmigung für eine Veranstaltung der UETD mit dem türkischen Justizminister Bekir Bozdag widerrufen.

Gestoppte Veranstaltungen: Türkei bestellt deutschen Botschafter ein

Der deutsche Botschafter in Ankara ist am Donnerstag ins türkische Außenministerium einbestellt worden. Das berichten türkische Medien. Zuvor hatte die Stadt Gaggenau eine geplante Veranstaltung mit dem türkischen Justizminister Bekir Bozdag in ihrer Festhalle gestoppt.

Auch in Köln wurde ein für Sonntag geplanter ein Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Nihat Zeybekci abgesagt. Bozdag erklärte, die Entscheidung der baden-württembergischen Gemeinde Gaggenau sei nicht hinnehmbar. Ein geplantes Gespräch mit Bundesjustizminister Heiko Maas am Donnerstagabend sagte er ab.

Erst am Dienstag war der türkische Botschafter in Berlin wegen der Inhaftierung des „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel zu einem Gespräch ins Auswärtige Amt gebeten worden.

Autor: dts