Köln | Jahrelang gähnte am Kurt-Hackenberg-Platz eine Baugrube für die Nord-Süd-U-Bahn. Aktuell ödet eine Asphaltfläche, vollgestellt mit Verkehrsbaken. Doch schon Ende dieses Jahres, sollen hier die Bäume für einen „Garten“ zwischen Dom und Rhein gepflanzt werden. Wie der Platz genau aussehen soll, stellte die Stadt jetzt mit einem Modell vor.


Das vorgestellte Modell der Stadt Köln

Der Garten wird vor dem Eingang zum Hotel Mondial entstehen. In lockerer Anordnung – die genaue Zahl steht noch nicht fest – sollen hier japanische Schnurbäume mit ihrem Schatten Kölner und Touristen zum Flanieren und Verweilen einleiten, blickte Verkehrsdezernentin Andrea Blome in die Zukunft. Die Bäume zeichnen sich nicht nur durch weiße Blüten und lichte Kronen aus, vor allem aber: Sie sind widerstandsfähig. Was angesichts des großen Autoverkehrs an dieser Stelle nicht zu unterschätzen ist.

Gepflastert wird der Platz mit Grauwacke-Platten, einem für Köln typischen Stein, erklärte Anne Luise Müller, Leiter des Amtes für Stadtplanung. Unterschiedlich groß, in bräunlichen, grauen und rötlichen Tönen werden sie sich dezent gegenüber den umgebenden Bauten zurückhalten. Aus gleichem Material sind zwei lange Sitzbänke geplant. Auch einen Trinkbrunnen am Südende – „einmalig in Köln“ – verspricht Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik.

Der „Garten wird nach Westen von der zweispurigen, mit Bordsteinen abgegrenzten Straße abgeschlossen, die nach Norden unter dem Museum Ludwig hinweg zum Hauptbahnhof führt. Zwischen Straße und der Domgarage wird ebenfalls eine Reihe Bäume gepflanzt. Hier haben die ersten Bauarbeiten für die Umgestaltung schon begonnen. Im Uhrzeigersinn werden sie in fünf Phasen fortgesetzt.

Möglich ist hier – mit Blick von unten auf den Dom – auch eine Außengastronomie. Aufgrund der Gestaltung aber keine „intensive kommerzielle Nutzung“ freut sich der Bezirksbürgermeister Innenstadt, Andreas Hupke. Der schwärmt in höchsten Tönen vom neuen Kurt-Hackenberg-Platz, der sei „ein Knaller, der europaweit seinesgleichen suche“. Er habe „Champions-League-Niveau“ und sei quasi der „Anstoß zur geplanten Via culturalis“.

3,3 Millionen Euro wird dieser „Knaller“ kosten. Rund 1,5 Millionen davon kommen aus einem Bundesprogramm, sind Teil der insgesamt 4,8 Millionen Zuschuss für die geplante „Via culturalis“. Ein erster Entwurf war auf heftige Kritik gestoßen, worauf der Rat die Verwaltung im vorigen Sommer mit einem neuen beauftragt hatte. Hupke lobte den folgenden „fruchtbaren und respektvoller Streit“ zwischen Verwaltung, Politik und Anwohnern, der nun zu diesem Ergebnis geführt habe. Vor allem der Manager des Hotels Mondial freut sich nicht nur über das baldige Ende der Bauarbeiten, sondern auch darauf, endlich ein vorzeigbares Vorfeld mit Anfahrt zu haben.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Blick von Norden auf den Kurt-Hackenberg-Platz von heute. Rechts das Hotel Mondial.