Der VIKZ wird eine neue Zentrale im Technologiepark im Stadtteil Müngersdorf errichten. Voraussichtlich im Jahr 2022 wird der Verband in Köln-Müngersdorf seine neue Zentrale beziehen. Die Pläne dafür stellten die Verantwortlichen am gestrigen Dienstag vor.

Köln | Demnach wird der VIKZ seine Zentrale nur um wenige Kilometer verlegen. Derzeit befindet sich die VIKZ-Zentrale in der Vogelsanger Straße 290 im Stadtteil Ehrenfeld. Nach Fertigstellung des neuen Gebäudes sitzt der VIKZ dann im Technologiepark Köln. Dort erwarb der Verband bereits im Jahr 2015 ein rund 12.600 Quadratmeter großes Grundstück. Am 4. April vergangenen Jahres bestätigte der zuständige Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Köln mit einem Satzungsbeschluss die Pläne, dort einen Neubau zu errichten.

Die Pläne für das modern wirkende Gebäude stammen aus der Feder des renommierten Architekturbüros gmp von Gerkan, Marg und Partner. Er umfasst eine Nutzfläche von rund 16.000 Quadratmetern, die sich über zwei Stockwerke erstrecken. Neben Büroflächen werden in dem Gebäudekomplex auch Räumlichkeiten für Tagungen, Seminare und Imame entstehen. Auch ein Gebetsraum sowie Flächen für studentisches Wohnen sind hier vorgesehen. Geplant sind ferner ein öffentliches Restaurant und eine Bibliothek sowie ein Lesecafé und Ladenflächen für Dienstleister.

Einstufiger Wettbewerb / Alte Zentrale wird Regionalbezirk überlassen

Im Vorfeld hatten Vorhabenträger und die Stadt Köln einen einstufigen Architekturwettbewerb ausgelobt. Neben dem Vorschlag von gmp hatte auch das Kölner Architekturbüro Kaspar Kraemer die Jury unter Vorsitz des Kölner Architekten Prof. Johannes Schilling überzeugt und ebenfalls den ersten Platz erreicht. Erst nach intensiven Verhandlungen erhielt dann der Vorschlag von gmp den Zuschlag, teilte der VIKZ weiter mit.

Die Bauarbeiten sollen bereits im Frühjahr kommenden Jahres beginnen und sich über rund drei Jahre hinziehen. Der Neubau wird die Adresse Stolberger Straße 370a tragen. Der Standort befindet im Bereich des Bebauungsplans „Vitalisgärten“. Auch der für dieses Entwicklungsgebiet zuständige Beirat zur Rahmenplanung sowie die Bezirksvertretung Lindenthal hatten dem Vorhaben zugestimmt. Einer wesentlichen Sorge der Anwohner und Anlieger kam der Bauherr entgegen. So wird der Gebäudekomplex mit einer Tiefgarage ausgestattet. Zudem beauftragte man im Vorfeld das Verkehrsplanungsbüro VIA eG mit einer Verkehrsuntersuchung.

Der bisherige Standort war nicht mehr zeitgemäß, er soll nach dem geplanten Umzug vollständig dem Regionalbezirk Köln und Umgebung überlassen werden. Das neue Gebäude soll durch seine „offene und einladende“ Architektur nicht nur dem Anspruch des Bauherrn entsprechen, sondern sich darüber hinaus harmonisch in die umgebende Wohn- und Gewerbebauung einfügen. Angaben zum Investitionsvolumen machte der VIKZ indes nicht.

Der Verband gehört zu den großen, muslimischen Verbänden in Deutschland und hat wie auch der Zentralrat der Muslime und die türkisch-islamische Ditib ihren Hauptsitz in Köln. Ziel und Zweck der 1973 gegründeten Verbandsarbeit des VIKZ ist die religiöse, soziale und kulturelle Betreuung von Muslimen in Deutschland. Weitere Kernaufgabe ist der Einsatz für die Akzeptanz des Islam und der Muslime als Teil der deutschen Gesellschaft sowie der interkulturelle Austausch. Der VIKZ bildet eigenen Angaben zufolge seit inzwischen knapp 30 Jahren selbst Imame in Deutschland aus. Im sozialen Bereich ist der Verband in verschiedenen eigenen und Kooperationsprojekten (unter anderem mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband) aktiv, unter anderem mit Unterstützungsleistungen für Jugendliche mit Migrationshintergrund in ihren jeweiligen Bildungsgängen.

Autor: Bernd F. Löscher
Foto: Im Jahr 2022 soll die neue VIKZ-Zentrale fertiggestellt sein.  Visualisierung: gmp/rendertaxi