Mülheim/Ruhr | Er tut es wieder: Acht Jahre ist es her, dass der Mülheimer Komiker Helge Schneider mit „Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm“ seinen letzten Film in die Kinos brachte. Nun soll mit „00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“ ein neuer Streifen folgen. Worum es genau geht? Da will sich der Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller noch nicht ganz festlegen. Dabei laufen bereits die Dreharbeiten im Ruhrgebiet.

Über die Straße rollt ein altmodischer Rollstuhl. Wer drin sitzt, ist nicht auszumachen, denn der Kopf ist unter einem Sack verschwunden. Mithilfe der Hände versucht der Rollstuhlfahrer, sich vorwärts zu schieben, zuckelt in Schlangenlinien die Straße entlang.

Helge Schneider lacht. „Das hab ich mir heute Morgen einfallen lassen“, berichtet er den Umstehenden am Set in Mülheim sichtlich stolz. Bei ihm laufe es schließlich nicht wie bei anderen Produktionen ab, wo Monate vorher alles festgelegt sei. Er improvisiere lieber vieles.

Die Rollstuhlszene ist nur eine Szene aus Schneiders neuem Film und doch lässt sich auch vom übrigen Film bereits jetzt vermuten: Es wird wieder absurd. Dabei gehe es – in groben Zügen und voraussichtlich – unter anderem um einen Sittenstrolch und Zigarettendiebstahl, erläutert Schneider. Und es werde gewalttätig. „Die Gewalt ist in diesem Film Mittel zum Zweck“, sagt er- dem Zweck, Leute zum Lachen zu bringen. Und so prügele sich Kommissar Schneider unter anderem mit unschuldigen Theaterbesuchern, die gar nicht wüssten, wie ihnen geschehe – und der Kommissar wisse im Übrigen auch nicht, warum er eigentlich draufschlage.

Drehorte im Revier

Gedreht wird in Duisburg, Essen und Mülheim, Schneiders Geburtsstadt, in der er auch heute noch lebt. Komplett absperren will er die Straßen und Orte nicht, in denen er arbeitet – im Gegenteil. „Ich will auch gerne Öffentlichkeit dabei haben, damit man das wahre Leben spürt“, sagt er und macht in einer kurzen Drehpause Fotos mit Passanten.

Was auch immer beim Film herauskommt, voraussichtlich im Herbst kommenden Jahres soll es in den Kinos zu sehen sein. Und vielleicht gibt es schon kurz darauf den nächsten Helge-Schneider-Streifen. Er habe so viel Spaß am Drehen, dass er vielleicht im kommenden oder in anderthalb Jahren weitermachen werde, sagt Schneider mit ernster Miene. Ob er es auch so ernst meint, bleibt abzuwarten.

Autor: Tonia Haag, dapd | Foto: Patrick Sinkel/dapd
Foto: Helge Schneider (links) beim Fototermin auf dem Set zu seinem neuen Film