Köln | Auf dem Kalkberg soll einen Hubschrauberbasisstation entstehen, die die beiden Kölner Rettungshubschrauber beheimatet. Dagegen gibt es erbitterten Widerstand in der Bevölkerung und viele Versäumnisse der Stadt Köln als Bauherrin. Dies alles kostete bislang schon rund 17 Millionen Euro. Jetzt soll es neue Gutachten zum Kalkberg oder einem anderen Standort für die Rettungshubschrauber geben. Die Linke im Kölner Stadtrat fordert deren sofortige Veröffentlichung.

Der Kölner Stadtdirektor Stephan Keller, CDU, gab neue Gutachten in Auftrag, nachdem der Kölner Stadtrat dies im Frühjahr 2018 entschieden hatte. Diese sollen mittlerweile vorliegen, stehen aber der Öffentlichkeit und den Ratsmitgliedern wohl noch nicht zur Verfügung.

Heiner Kockerbeck, baupolitischer Sprecher der Fraktion die Linke im Stadtrat teilt dazu schriftlich mit: „Es ist ungeheuerlich, dass die Verwaltung den Ausschüssen und der Öffentlichkeit nicht längst die Gutachten zur Verfügung gestellt haben, denen diese Entscheidung für ein ‚Weiter so‘ am Kalkberg zugrunde liegen muss. Wir fordern deshalb Herrn Keller und die Oberbürgermeisterin auf, diese schleunigst zu veröffentlichen. Der Kalkberg hat einen Kern aus Kalkschlamm, dessen Konsistenz bereits als „puddingartig“ beschrieben wurde. Er ist grundsätzlich ungeeignet, eine Hubschrauberstation zu tragen. Der Versuch hat den Berg so instabil gemacht, dass die Verwaltung zwischenzeitig Gefahr im Verzug sah und inzwischen 17 Mio. Euro investiert werden mussten. Die Verwaltung versucht seit Jahren, auf Biegen und Brechen die Station auf dem Kalkberg zu verwirklichen. Dabei grenzt der Kalkberg direkt an ein Wohngebiet mit finanziell benachteiligten Menschen, die bereits durch die autobahnartige Zufahrt zur Zoobrücke stark belastet sind. Auch im Sinne der Umweltgerechtigkeit will die Linke verhindern, dass ihnen eine zusätzliche Lärmbelastung aufgebürdet wird.“

Autor: Von Redaktion