Dortmund | Mehrere ehemalige BVB-Profis haben sich kritisch zum Verhalten von Pierre-Emerick Aubameyang geäußert. Andreas Möller sagte der „Welt“: „Das Verhalten den Verantwortlichen, den Mitspielern und den Fans gegenüber ist nicht in Ordnung. Das geht so nicht“.

Ex-Weltmeister und BVB-Profi Möller forderte den Spieler zu mehr Ehrlichkeit auf: „Wenn er was anderes hat, soll er die Karten auf den Tisch legen – und gut ist. Er sollte bei allem, was er tut, nie vergessen, wer ihn groß gemacht hat. Das war der BVB.“

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc seien Menschen, mit denen man jederzeit reden könne, so Möller. Die hätten es verdient, „dass man auf sie zugeht und klar sagt, wenn man selbst andere Pläne hat“. Möller weiter: „So springt man nicht mit einem Verein um, auch nicht mit den Fans. Es gibt sicher Tausende Kinder, die ein Trikot von Aubameyang haben. Wie soll man das Verhalten des Spielers den Kindern vermitteln? Ich habe einen Sohn, der ein Trikot von ihm hat. Der war am Sonntagabend ziemlich enttäuscht.“

Auch Jürgen Kohler hat kein Verständnis für das Verhalten des Angreifers. „Das gehört sich einfach nicht. Er macht den ganzen Klub verrückt. Da muss jetzt eine Lösung her“, sagte der ehemalige Nationalspieler der „Welt“. Der Fall sei allerdings auch nur ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr sich das Fußball-Geschäft in den vergangenen Jahren verändert habe. „Ich will nicht sagen, das früher alles besser war, aber es fällt schon auf, dass sich immer weniger Protagonisten an die Verträge halten. Das sollte uns allen zu denken geben.“ Als „reine Provokation“ wertete Steffen Freund das Fernbleiben Aubameyangs von der angesetzten Mannschaftsbesprechung. „Ich denke, er will damit einen vorzeitigen Wechsel provozieren. Anders kann ich mir das nicht erklären“, sagte der Europameister von 1996 der „Welt“. Hingegen lobte Freund das Verhalten von BVB-Coach Peter Stöger. „Auch wenn er ein wichtiger Spieler ist und man später gesehen hat, dass Dortmund viele Chancen ungenutzt ließ, war es die einzig richtige Entscheidung, den Spieler nicht zu berücksichtigen. Denn die Aktion kann man nicht einfach so hinnehmen.“ Christoph Metzelder sieht nicht erst seit der neuerlichen Aktion von Aubameyang Anhaltspunkte dafür, dass immer mehr Spieler einen vorzeitigen Wechsel forcieren. „Das ist keine neue Erkenntnis, das ist schon fast ein Trend“, sagte Metzelder, der von 2000 bis 2007 beim BVB spielte, der „Welt“. Aubameyang sei trotz einiger Extravaganzen immer sehr beliebt bei seinen Mitspielern gewesen. „Da wurde auch mal ein Auge zugedrückt. Aber ich denke, jetzt ist das Fass übergelaufen.“

Autor: dts