Köln | Am kommenden Sonntag wird der 1. FC Köln beim FC Augsburg zum Abendspiel zu Gast sein. Vorab sprachen FC-Cheftrainer Markus Gisdol und FC-Geschäftsführer Horst Heldt über die Erwartungen vor dem Spiel, ausbleibende Sanktionen des DFB gegen einzelne Spieler und mögliche Änderungen im Hygienekonzept.

Augsburg als defensiver Gegner

Am kommenden Sonntagabend (Anstoß 18:00 Uhr) ist in der Fußball Bundesliga der 1. FC Köln beim FC Augsburg zu Gast. Im Vorfeld der Partie vermutet Kölns Cheftrainer Markus Gisdol einen Gegner, der sich auf das Spiel gegen den Ball konzentrieren wird. In den vergangenen Spielen hätten die Augsburger stets weniger Ballbesitz gehabt als ihre Gegner, und dann versucht, ein paar Konter zu setzen, so Gisdols Analyse. Bei einer stabil erwarteten Defensive werde es wohl „nur wenig Platz für Schönspielereien“ geben, mutmaßte Kölns Cheftrainer weiter. Doch auch wenn die Augsburger den Kölnern den Ball meist überlassen, so werde es kein einfaches Spiel. Fehlende Atmosphäre von den Zuschauerrängen könne zwar ausschlaggebend sein, dennoch müsse erst einmal die Mentalität der Augsburger angenommen werde, betonte Gisdol. Seit der Ball in Deutschlands Eliteliga nach der Coronapause wieder rollt, ist ein Trend zu mehr Auswärtssiegen erkennbar. „Diese Statistik wollen wir bestätigen“, sagte Horst Heldt.

Die Herangehensweise gegen den FC Augsburg sei im Vergleich zu Leipzig eine andere, so Kölns Trainer. Hatten die Kölner, nach Gisdol, gegen die favorisierten Leipziger kein schlechtes Spiel gemacht, sei dies nicht automatisch auch gegen Augsburg zu erwarten. Detailarbeit sei gefragt. In der Aufarbeitung der letzten Partie habe die Kölner Mannschaft einige Fehler thematisiert, darunter auch eine gewisse Anfälligkeit bei gegnerischen Standards. Nach einer relativ guten Leistung gegen Leipzig dürfe man nicht leichtfertig an das Spiel gegen Augsburg herangehen. „Wir müssen die beiden Spiele separieren“, meinte Gisdol.

Personalfrage

Beim Thema der Aufstellung sind die letzten Fragen beim FC Köln noch nicht geklärt. Möglichen Einsätzen der angeschlagenen Spieler Mark Uth und Rafael Czichos sieht Trainer Gisdol insgesamt zuversichtlich entgegen. Ein Spielsystem mit Doppelspitze sei auch „eine Überlegung wert.“ Es gibt ein paar gute Optionen, aber „die letzte Entscheidung ist noch nicht gefällt“, so Gisdol.

DFB: keine Sanktionen gegen einzelne Spieler

Nachdem einzelne Spieler am letzten Spieltag öffentlich gegen Rassismus protestiert hatten, standen Sanktionen seitens des DFBs im Raum. Meinungsäußerungen von Spielern, etwa durch Sprüche auf Unterziehshirts, sind eigentlich nicht gestattet. Dennoch hat sich der DFB gegen Bestrafungen der Spieler entschieden. FC-Geschäftsführer Horst Heldt findet diese Entscheidung klug. „Als DFB ist es natürlich richtig das zu thematisieren“, sagte Heldt. Das Ausbleiben der Sanktionen sieht Heldt aber auch als eine Solidarisierung gegen Rassismus und damit als „gute Entscheidung“.

Änderungen des Hygienekonzepts?

In den vergangenen Tagen war von mancher Stelle, etwa von Bayer Leverkusens Geschäftsführer Sport Rudi Völler, nach einer Aktualisierung des Hygiene-Konzepts für die Bundesligisten gefragt worden. Horst Heldt vertritt die Meinung, „man sollte nicht hadern und nörgeln mit den Bedingungen. Seien wir doch dankbar, dass gespielt werden kann.“ Grundsätzlich sei das Hygiene-Konzept „exzellent“. Als wichtig erachte Heldt derzeit, dass die Saison konsequent beendet werden kann. Aktuell sie nicht der richtige Zeitpunkt, um über Änderungen des Konzepts zu diskutieren.

Autor: Christoph de Vries