Köln | Die Macht von US-Unternehmen im weltweiten Mediengeschäft nimmt immer stärker zu, Europa dagegen ist abgehängt. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Rankings des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) in Köln, über welches das „Handelsblatt“ berichtet. Demnach ist AT&T nach der Übernahme von Warner Media nun mit 170 Milliarden Euro Gesamtumsatz (2017) die neue Supermacht der Branche.

Der deutsche Bertelsmann-Konzern – Nummer 15 der Rangliste – erlöst im Vergleich nur ein Zehntel. Als umsatzstärkste europäische Firma landet die französische Altice-Gruppe mit 23,5 Milliarden erst auf Platz 13. Auffällig ist der Siegeszug der Tech-Konzerne aus den USA.

So arbeitete sich gemäß der IfM-Statistik der Streamingdienst Netflix mit 10,4 Milliarden Euro Umsatz um sieben Plätze auf Rang 22 hoch. Facebook ist mit 36 Milliarden nun Sechster (vorher Neunter) und auch Amazon schafft es inzwischen mit einem Medienumsatz von 27,7 Milliarden auf den zehnten Rang (vorher Dreizehnter). In den Top Ten gibt es mit Tencent aus China und Sony Entertainment aus Japan überhaupt nur zwei Unternehmen, die nicht aus den Vereinigten Staaten stammen.

Der Google-Konzern Alphabet liegt nun mit 98,1 Milliarden Euro Umsatz auf Platz zwei. Das Kölner Medieninstitut führt die verschärfte Konzentration und Amerikanisierung auf das Ende der Netzneutralitätsregelungen in den USA im Dezember 2017 zurück. Seitdem darf ein Unternehmen Netz und Inhalte gemeinsam anbieten – und sogar bei der digitalen Auslieferung Inhalte von Wettbewerbern nachrangig behandeln.

Autor: dts