Berlin | Der Unternehmer Ulrich Grillo wird voraussichtlich ab 1. Januar 2013 die Führung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) übernehmen. Er soll auf Hans-Peter Keitel folgen, der seit 2009 Verbandspräsident ist. Keitel sagte heute in Berlin, er werde Grillo im September zur Wahl im November vorschlagen.

Der 64-jährige Keitel will nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit Vizepräsident des mächtigen Wirtschaftsverbandes bleiben. „Zu guter Führung gehört es auch, rechtzeitig einen Nachfolger vorzuschlagen“, sagte Keitel. „Ich bin überzeugt, dass Ulrich Grillo mit seiner ausgewiesen Erfahrungen als Manager und Unternehmer über hervorragende Eigenschaften für das Amt des BDI-Präsidenten verfügt“, sagte Keitel und fügte hinzu. „Er hat mein volles Vertrauen, meine volle Sympathie.“

Gene mit „industriellem Charakter“

Der 52-jährige Grillo ist seit 2004 Vorstandsvorsitzender der Duisburger Grillo-Werke, dem nach Unternehmensangaben weltweit größten Zinkverarbeiter mit 1.600 Mitarbeitern und 600 Millionen Umsatz. Er leitet das Unternehmen in fünfter Generation. „Insofern kann man sagen, dass meine Gene industriellen Charakter haben“, sagte der Manager aus dem Ruhrgebiet bei seiner Vorstellung im Haus der Wirtschaft in Berlin. Grillo ist bislang Vizepräsident des BDI. Es sei absehbar, dass auch im kommenden Jahr „die Ressourcenpolitik und der Euro ganz weit oben auf der Tagesordnung bleiben werden,“ sagte Grillo bei seiner Vorstellung. Zum Standort Deutschland gehörten auch geschlossene Werschöpfungsketten, „die wir erhalten wollen und auch müssen“. An die Adresse seines Amtsvorgängers sagte er: „Die Fußstapfen sind sehr groß. Aber wie Sie das Amt ausfüllen, ermutigt mich sehr“.

Als Frustreaktion wollte der scheidende BDI-Präsident seine Ankündigung ausdrücklich nicht verstanden wissen. „Wer mich kennt, der weiß dass ich solche Entscheidungen nicht aus der Hüfte treffe“, sagte Keitel. Eine weitere Amtszeit sei laut Satzung nur in Ausnahmefällen vorgesehen. „Wenn die Amtszeit rum ist, ist sie rum“ sagte Keitel.

Autor: dapd