Die Stadtbahnhaltestelle "Neumarkt" in Köln. | Foto: Bopp

Köln | Es gibt Kölnerinnen und Kölner die stellen die Frage nach dem Zeitpunkt in dem die Kölner Vekehrsbetriebe (KVB) ihre Verkehrsinfrastruktur in der Kölner Innenstadt saniert. Warum nach den Sommerferien und nicht im Sommer in den langen Ferienzeiten? Ab 16. September, 3 Uhr morgens, verfolgt die KVB ein umfangreiches Sanierungsprogramm ihrer Schieneninfrastruktur in der City. Betroffen sind die Linien 1,7 und 9. Diese müssen getrennt werden und das für rund einen Monat.

Umfangreiche Bauarbeiten in der Kölner Innenstadt

Es gibt Kölnerinnen und Kölner, die sich fragen wie sie zum Stadion kommen sollen oder ihre Kinder zur Schule und warum die KVB nicht die Sommerferien nutzte, um diese große Baumaßnahme durchzuführen. Denn es wird viel saniert: Sechs Weichen müssen zwischen Rudolfplatz und Mauritiussteinweg und rund 2.300 Meter Schienen ausgetauscht werden. Die KVB werden dafür 3.750 Asphalt aufbrechen. Zudem werden zwei Schleifen und eine Kreuzung erneuert. Wenn alles aufgebrochen und herausgerissen wurde, müssen neue Weichen und Schienen verlegt und anschließend der Asphalt erneuert werden. 70 Quadratmeter Betonplatte unter den Gleisen müssen zudem erneuert werden. Bei den Weichen wird die Entwässerung überarbeitet. Dazu sollen auf 150 Quadratmetern die Pflasterung erneuert und das Blindenleitsystem verbessert werden. Die KVB schreibt, dass die Herbstferien nicht ausreichen, um so umfangreiche Arbeiten durchzuführen.

6,4 Millionen Euro

Die KVB wird nach eigenen Angaben 6,4 Millionen Euro investieren. Davon werden 60 Prozent durch den Zweckverband go.Rheinland gefördert, da die KVB in das kommunale Förderprogramm nach §13 Absatz 1, Nr. 3 des ÖPNV-Gesetz NRW zur Erneuerung der kommunalen Schieneninfrastruktur aufgenommen ist.

Die KVB wollen in drei Phasen bauen

Vom 16. September bis zum 1. Oktober soll der Abschnitt westlich des Neumarktes entlang der Hahnenstraße bis zur Benesisstraße bearbeitet werden. Hierin integriert ist die Abzweigung Mauritiussteinweg.

In der 2. Phase vom 1. bis 17. Oktober wird der Streckenabschnitt zwischen Benesisstraße bis Ringe und Pilgrimstraße saniert.

Dann unterbrechen die KVB zunächst die Bauarbeiten für rund 12 Tage. Erst am 29. Oktober geht es bis zum 30. Oktober weiter. Dann wird die Infrastruktur in der Umfahrung auf der westlichen Seite des Neumarktes erneuert.

Das müssen Fahrgäste wissen

Die Trennung der Stadtbahnlinien erfolgt im Zeitraum 16. September bis 1. Oktober. Dann fahren die Stadtbahnlinien 1, 7 und 9 nicht zwischen Neumarkt und Rudolfplatz. Der Neumarkt wird zur Wendeschleife für die Stadtbahnen, die aus dem rechtsrheinischen Köln kommen und dorthin zurückfahren. Die Bahnen aus dem Westen Kölns fahren nur bis zum Rudolfplatz und wechseln dort die Fahrtrichtung. Den Fahrgästen der Linien 1 und 7 empfehlen die KVB die Nutzung der Buslinien 136 und 146 sowie 109.

Die Stadtbahnlinie 9 bedient im gleichen Zeitraum die rechtsrheinischen Stadtteile bis zum Neumarkt und dreht dort. Es wird keinen Stadtbahnverkehr der Linie 9 zwischen Neumarkt und der Endhaltestelle „Sülz Hermeskeiler Platz“ geben. Der linksrheinische Teil wird somit fast komplett gekappt und damit auch die Verbindung zur Universität und zur Universitätsklinik. Es gibt lediglich den Ersatzbusverkehr der Linie 109. Die Ersatzbusse benötigen rund 28 Minuten um die Strecke zurückzulegen.

In der Phase 2 vom 1. bis 17. Oktober werden nur noch die Linien 1 und 7 nicht mehr die Stadtbahnlinie 9 getrennt. Die Linien 1 und 7 fahren im westlichen linksrheinischen Teil allerdings nur bis Universitätsstraße. Der Ersatzbusverkehr der Linie 109 steht nicht zur Verfügung. Zwischen Neumarkt und Universitätsstraße richten die KVB dann die Linie 101 als Ersatzbus ein.

In der dritten Phase werden wieder alle drei Stadtbahnlinien getrennt. Für zwei Tage werden die Stadtbahnlinien 1 und 7 zwischen Heumarkt und Rudolfplatz getrennt. Die Stadtbahnlinie 9 zwischen Heumarkt und Zülpicher Platz. Es werden Ersatzbusse mit den Linienkennungen 101, 107 und 109 eingesetzt.

Sperrungen von Fahrspuren

Neben dem Stadtbahnlinienverkehr wird auch der motorisierte Individualverkehr eingeschränkt. Neben den betroffenen Gleisen wird je eine Fahrspur gesperrrt. Es ist daher ratsam diesen Bereich weiträumiger zu umfahren. Nicht betroffen sind Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger. Letztere können an neu eingerichteten, aber weiter auseinander liegenden Querungen die Bauarbeiten queren.

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Die KVB setzen Sonderbahnen ein, um die Fans zum Stadion zu bringen. Diese werden ab 12.30 Uhr im Einsatz sein. Zu den Einschränkungen wegen der Baumaßnahmen schreiben die KVB: „Bedingt durch eine Gleisbaumaßnahme auf der Hahnenstraße zwischen Neumarkt und Rudolfplatz kann die Haltestelle „Neumarkt“ oberirdisch nicht durch Stadtbahnen angefahren werden. Deshalb wird der übliche Einsatz der Stadionbahnen hier verändert. Fans können diese zum Beispiel ab der Haltestelle „Venloer Straße/Gürtel“ (Bahnsteig Linie 13 Richtung Sülzgürtel) in Ehrenfeld nutzen. Dort besteht am benachbarten Bahnhof Ehrenfeld auch Anschluss an die S-Bahn. Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung der Sonderbahnen zum Stadion besteht an der Haltestelle „Barbarossaplatz“ (Bahnsteig Linie 18 Richtung Klettenberg/Bonn) in der Südstadt.“

ag