Grüne Welle nun bei Tempo 50
Bislang galt zwischen der Zoobrücke und der Trankgasse eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. So schnell durfte auch im Rheinufertunnel gefahren werden. Auf beiden Strecken gilt seit heute nun eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Zusammen mit der Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit setzt die Stadt an der Rheinuferstraße weitere Maßnahmen um. So wurden etwa zwei neue Ampelanlagen eingerichtet, an denen Fußgänger und Radfahrer nun die Straße überqueren können. Neue Ampeln gibt es nun in Höhe von St. Kunibert und in Höhe des Skulpturenparks. Zudem wurden insgesamt alle Ampel-Anlagen erneuert. Sie lassen sich nun dem Verkehrsaufkommen anpassen. Durch die verschiedenen Maßnahmen verspricht sich die Stadt einen besseren Verkehrsfluss. Wie Planungs- und Baudezernent Bernd Streitberger heute betonte, würde sich die Leistungsfähigkeit der Straße durch die geringere Geschwindigkeit nicht reduzieren. "Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit liegt weiterhin bei 30 bis 40 km/h", sagte auch Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik.

Durch die Änderungen sollen zudem Lärm sowie Luftschadstoffe reduziert werden. Und auch die Sicherheit auf der Rheinuferstraße soll erhöht werden. So zählte die Polizei Köln bislang auf dem zwei Kilometer langen Teilstück der Rheinuferstraße, auf dem Tempo 70 galt, doppelt so viele Verunglückte durch zu hohe Geschwindigkeit wie auf der sechs Kilometer langen Strecke, auf der bereits Tempo 50 galt. Durch die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit erhofft sich die Polizei nun auch eine Reduzierung der Unfälle.

Kritik von CDU und IHK
Kritik an der Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit war vorab von der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie von der CDU Köln geäußert worden. Beide befürchteten, dass sich dadurch der Verkehrsfluss verschlechtern würde. Dazu erklärte Harzendorf heute, dass die Ampelschaltung bereits seit einigen Wochen umgestellt worden sei, sodass Autofahrer nur dann eine grüne Welle haben, wenn sie maximal 50 Stundenkilometer fahren. Bislang hätte es keine beschwerden gegeben.  Laut CDU würde sich zudem der Lärm auf der Straße durch die geringere Geschwindigkeit kaum merklich reduzieren. „Die Verwaltung hat mitgeteilt, dass die zu erwartende Lärmminderung unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegt“, erläutert Karsten Möring. Dies verhindere allein schon der gerade erst gebaute "Flüsterasphalt".  Wer behauptet, eine Tempodrosselung vermindere Unfälle und Schadstoffausstoß, muss dies erst einmal beweisen", ergänzte Dr. Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik, Verkehr, Unternehmensförderung der IHK Köln. Anders als die Stadt erwartet die IHK durch die Tempodrosselung eine Behinderung des Verkehrsflusses.

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