Köln | Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen hält an den Abiturprüfungen, wie alle anderen Bundesländer, fest. Gestern war es nach einem Vorstoß Schleswig-Holsteins kurzfristig zu Verwirrungen gekommen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek begrüßte die Einigung der Länder.

NRW-Schulministerin Gebauer erklärte: „Nordrhein-Westfalen wird die Abiturprüfungen nicht absagen. Wir haben in der Ländergemeinschaft intensiv über verschiedene Szenarien diskutiert. Dabei ging es um die grundsätzliche Frage, ob die Abiturprüfungen abgesagt oder verschoben werden. Es ist unbestritten, dass es in den einzelnen Ländern unterschiedliche Voraussetzungen für die Durchführung der Prüfungen gibt. Entscheidend ist, dass für alle Schülerinnen und Schüler eine faire Lösung gefunden wird. Unser Ziel ist weiterhin, auf der Grundlage von Prüfungen zu einem Abitur zu kommen.“

Derzeit werde durch das Schulministerium NRW ein Rahmenplan erarbeitet, der an diesem Freitag, 27. März, vorgestellt werden soll. Dabei gehe es nicht nur um die Abiturprüfungen, sondern auch um die zentralen Prüfungen in Klasse 10 oder den Prüfungen zur Fachhochschulreife an Berufskollegs.

Karliczek begrüßt Einigung der Länder zu Abiturprüfungen

undesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Einigung der Länder zum Abitur in der Corona-Krise begrüßt und hervorgehoben, den Abiturienten dürfe kein Nachteil entstehen. „Es ist erfreulich, dass sich die Länder auf eine gemeinsame Linie für die Abiturprüfungen geeinigt haben“, sagte Karliczek den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). Dies stärke „das Vertrauen in unser Bildungssystem“.

Dabei müsse bedacht werden, „dass wir natürlich eine Ausnahmesituation haben“, so die CDU-Politikerin weiter. Diese verlange Lehrern, Schülern und Eltern viel ab. Deshalb sei es „gut“, dass jetzt Klarheit herrsche.

„Der Vorstoß aus Schleswig-Holstein hat zu dieser Einigung sicher beitragen“, so Karliczek. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte am Dienstag angekündigt, die Abiturprüfungen in ihrem Bundesland abzusagen. An diesem nicht abgestimmten Vorgehen gab es dem Vernehmen nach heftige Kritik bei einer Telefonschalte der Kultusminister am Mittwoch.

Prien zog daraufhin ihren Plan zurück – jetzt sollen in allen Ländern Abiturprüfungen stattfinden. „Ich begrüße die Ankündigung der Länder, den Abiturientinnen und Abiturienten ausreichend Zeit zur Prüfungsvorbereitung zu geben“, sagte Karliczek. Denn aus der Ausnahmesituation dürfe diesem Abiturjahrgang „jetzt kein Nachteil entstehen“.

„Als Bund sind wir mit den Ländern im Übrigen im Gespräch, wie in den nächsten Wochen die Unterrichtsausfälle noch besser über digitale Lerngebote abgefedert werden können“, so die Bildungsministerin weiter. Der Bund habe das Interesse, „dass dazu kurzfristig Mittel aus dem Digitalpakt Schule zur Verfügung gestellt werden können“, sagte Karliczek den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.

Autor: Von Redaktion, dts