Kairo |Aktualisiert | Der Prozess gegen den gestürzten ägyptischen Präsidenten Muhammed Mursi sowie 14 Funktionäre der Muslimbruderschaft, der erst am Montagmorgen begonnen hatte, ist vertagt worden. Wie das ägyptische Staatsfernsehen berichtet, sei die Vertagung angeordnet worden, nachdem die Angeklagten etwas gerufen hätten. Wann die Verhandlung fortgesetzt werden soll, ist noch unklar.

In dem Prozess geht es um den Vorwurf der Anstiftung zu Gewalt und Mord. Den Angeklagten wird vorgeworfen, für die Gewalteskalation am 5. Dezember 2012 verantwortlich zu sein, als Schlägertrupps der Muslimbruderschaft vor dem Präsidentenpalast in Kairo gewaltsam gegen Mursi-Gegner vorgegangen sind. Dabei starben zehn Menschen. Sollte der ehemalige Präsident schuldig gesprochen werden, droht im lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe. Mursi ist am Montagmorgen im Gericht eingetroffen, berichtet der TV-Sender „Al Jazeera“.

Es ist das erste Mal seit seinem Sturz am 3. Juli, dass der 62-Jährige wieder in der Öffentlichkeit zu sehen war. In den letzten vier Monaten befand er sich an einem geheimen Ort unter Arrest. Neben Mursi sind auch 14 Funktionäre der Muslimbruderschaft angeklagt.

Autor: dts
Foto: Symbolbild