Berlin | Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die EU-Staaten aufgefordert, legale Fluchtwege nach Europa zu schaffen und eine umfassende Seenotrettung im Mittelmeer zu gewährleisten. 

Bei der Jahrespressekonferenz in Berlin appellierte Florian Westphal, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland, an die Bundesregierung, Konsequenzen aus den zahlreichen Todesfällen im Mittelmeer zu ziehen. „Menschen, die fliehen müssen, müssen fliehen können“, sagte Westphal.

„Die EU muss ihre derzeitige Politik drastisch ändern. Die europäischen Staaten zeigen vereinten politischen Willen darin, Schleuser zu bekämpfen und die Boote zu versenken, statt sich auf die Menschen in den Booten zu konzentrieren. Deutschland als einflussreiches Mitglied der EU muss dafür sorgen, dass die Vermeidung weiterer Todesfälle zur Priorität gemacht wird.“ Ärzte ohne Grenzen ist auf drei Rettungsschiffen mit medizinischen Teams an Bord im südlichen Mittelmeer im Einsatz.

Sie haben seit Anfang Mai mehr als 3.800 Menschen aus Seenot gerettet.

Autor: dts