Köln | Unter dem Motto „Zurück schauen. Nach vorne denken“ hat Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob mehr als 250 Gäste aus Politik, den Städten Köln und Leverkusen, Justiz, Wissenschaft und der nordrheinwestfälischen Polizei heute ins Polizeipräsidium Köln-Kalk eingeladen. Auch Mitglieder des Polizeibeirats, Verantwortliche von Flüchtlingsorganisationen und regionalen Vereinigungen standen auf der Gästeliste des Symposiums. Hintergrund: Der jetzige Staatssekretär im Innenministerium Jürgen Mathies hatte nach dem Silvestereinsatz 2016/2017 eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel eingesetzt, die gewonnenen polizeilichen Erkenntnisse mit wissenschaftlicher Unterstützung aus den Forschungsfeldern der Kriminologie, der Gewaltforschung und des Crowd-Managements aufzuarbeiten. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe wurden heute vorgestellt. Im Interview mit report-K spricht Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob.

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Studie widerlegt „geplante Kriminalität“

Die Arbeitsgruppe der Kölner Polizei soll bei ihrer Studie herausgefunden haben, dass es in der vergangenen Silvesternacht keine gesteuerte koordinierte Anreise, sondern eher eine spontan entschiedene Reise, nach Köln gegeben hat. Die jungen Männer wollten in Köln nur feiern.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass viele junge Männer von den Vorjahresereignissen nichts gewusst hatten, so die Kölner Polizei. Ein Grund dafür sei, dass viele von ihnen kaum deutsche Medien nutzen können. Zu diesem Ergebnis kommt auch Professor Dr. Thomas Feltes, Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft von der Ruhr-Universität Bochum. Seine Analyse zeige ebenfalls, dass es keine gezielte Verabredung gab – auch nicht über Sozile Netzwerke, an Silvester nach Köln zu kommen.

In der vergangenen Silvesternacht hat es also keine Verabredungen zu Straftaten gegeben. So fasst die Polizei Köln die heute vorgestellte Studie vor. Ein weiteres Ergebnis: Die Polizei in nordrhein-westfälischen Großstädten muss nach Einschätzung von Experten auch in der kommenden Silvesternacht mit der Anreise großer Männergruppen rechnen.

[infobox]Report-K wird in den nächsten Tagen die unterschiedlichen Studien auswerten und im Anschluss darüber berichten.

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Autor: Irem Barlin
Foto: Ralf Remmert, Dr. Carsten Dübbers, Klaus Zimmermann, Uwe Jacob, Prof. Dr. Andreas Zick, Prof. Dr Thomas Feltes präsentieren auf der heutigen Pressekonferenz im Polizeipräsidium Köln die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zur vergangenen Silvesternacht.