Nizza | aktualisiert | Bei dem mutmaßlichen Anschlag im südfranzösischen Nizza sind am Donnerstagabend 80 Menschen ums Leben gekommen. Das Auswärtige Amt konnte am Freitagmorgen „weder ausschließen, noch bestätigen“, ob Deutsche unter den Todesopfern oder Verletzten sind, erklärte eine Sprecherin gegenüber der dts Nachrichtenagentur. Das Auswärtige Amt, die deutsche Botschaft in Paris und das Generalkonsulat in Marseille stünden aber „in engem und ständigen Kontakt“ mit den französischen Behörden und bemühten sich um Aufklärung.

In der Hafenstadt Nizza war am französischen Nationalfeiertag ein Mann mit einem Lkw in eine Menschenmenge gefahren. Über eine Strecke von rund zwei Kilometer überfuhr er Passanten. Dann wurde der mutmaßliche Täter von der Polizei erschossen.

Laut Frankreichs Innenministerium starben mindestens 80 Menschen, zahlreiche weitere wurden teilweise schwer verletzt. Die Hintergründe sind noch unklar. Frankreichs Präsident François Hollande sagte in einer Fernsehansprache, der „terroristische Charakter“ des Anschlags sei nicht zu leugnen.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen reagierte bereits auf das Ereignis und nannten die Tat einen „barbarischen terroristischen Anschlag“. Bundespräsident Joachim Gauck kondolierte dem französischen Präsidenten. „Das Entsetzen über den Anschlag von Nizza ist kaum in Worte zu fassen“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Berichte: Drei Deutsche unter den Todesopfern von Nizza

Bei dem Anschlag im französischen Nizza am Donnerstagabend sind offenbar mindestens drei Deutsche getötet worden. Es handele sich um eine Lehrerin und zwei Schüler aus Berlin, berichten das ARD-Magazin „Report München“ und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) übereinstimmend. Demnach sollen die Frau und die zwei Jugendlichen bei dem Anschlag ums Leben gekommen sein.

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete die Tat als „massenmörderischen Anschlag“. Deutschland teile die Trauer mit Frankreich, man werde den Terror gemeinsam bekämpfen. Sie sei „sehr überzeugt, dass wir trotz aller Schwierigkeiten den Kampf gewinnen werden“.

Nach Nizza-Anschlag: De Maizière ordnet Trauerbeflaggung an

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat aufgrund der Ereignisse in Frankreich bundesweite Trauerbeflaggung angeordnet. Dies geschehe als „Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit dem französischen Volk nach dem abscheulichen Anschlag in Nizza“. Die Trauerbeflaggung gelte für diesen Freitag und betreffe die „obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche sowie die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen“.

Hollande: 50 Menschen „zwischen Leben und Tod“

Nach dem Terroranschlag von Nizza sind Dutzende Verletzte in akuter Lebensgefahr. 50 Menschen seien „zwischen Leben und Tod“, sagte Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande am Freitagnachmittag nach einem Besuch des Krankenhauses in Nizza, in dem viele Verletzte liegen. Nach letzten Angaben waren bei dem Anschlag am Donnerstagabend mindestens 84 Menschen ums Leben gekommen, als ein Mann mit einem Lkw an der Uferpromenade in eine Menschenmenge gerast war.

Autor: dts