Das Pressefoto zeigt eine undatierte Szene aus dem Film "Anselm – Das Rauschen der Zeit" von Wim Wenders. | Foto: IMAGO / Everett Collection

Köln | Es war der Megadeal der Art Cologne 2023. Ein Werk von Anselm Kiefer wurde für 1,2 Millionen Euro auf dem Kölner Kunstmarkt verkauft. Wim Wenders porträtierte Kiefer erst kürzlich in einem Film.

Wer ist dieser Anselm Kiefer?

Kiefer, geboren im März 1945, zählt zu den erfolgreichsten Künstlern der Gegenwart. Kiefer studierte Kunst in Freiburg und Karlsruhe unter anderem bei Horst Antes. Berühmt wurde Kiefer durch seine Performance „Besetzungen“ bei der er den „Hitlergruß“ in der Schweiz, Holland, Frankreich und Italien zeigte und fotografisch dokumentierte. Kiefers Arbeiten sind geprägt von deutscher Geschichte und Kultur.  Joseph Beuys förderte Kiefer als informeller Mentor. In seiner Malerei verwendete Kiefer häufig auch Asche und Blei. Der lange Jahre in Köln ansässige Galerist Michael Werner vertrat Kiefer. Und es gibt eine weitere Anekdote die Kiefer mit Köln verbindet.

Das Blei vom Kölner Dom

Kiefer kaufte das gesamte Blei vom Kölner Dom, als dieses bei einer Sanierung ersetzt wurde.  Ferdinand von Schirach erzählte dazu dem „Zeit Magazin“: „Er hat mir erzählt, dass der Kölner Dom früher mit Bleiplatten bedeckt war, die ersetzt worden sind. Kiefer hat das gesamte Blei vom Kölner Dom gekauft. 40 Lastwagen sind von Köln in Kiefers Atelier nach Frankreich gefahren.“

Wenders Film

Der Film heißt „Anselm“. Wim Wenders führte Regie und porträtierte den Künstler. Kritiker sagen, dem Film fehle die kritische Distanz. Der Film läuft aktuell in den Kinos. Gedreht in einer riesigen Lagerhalle die einst der französischen Kaufhauskette La Samaritaine diente. Kiefers Atelier liegt in der Nähe von Paris. Um die Distanzen in seinem Atelier zu überwinden fährt Kiefer Hollandrad. Das Szenische ist das Besondere, das Kiefer aufblättert und Wenders inszeniert. Vom Dachboden des ersten Ateliers, über die Ziegelfabrik im Odenwald, das Anwesen La Ribaute in Südfrankreich, ein Themenpark der vor sich hinrostet und aktuell nicht vollendet ist. La Ribaute ist heute in Händen der Stiftung Eschaton und die Anlage ist öffentlich zugänglich. Zu sehen sind Kiefers mythische „Frauen der Antike“, kopflos im Brautkleid oder der Flugzeugträger aus Blei. Aus all dem schuf Wenders ein Monument für Kiefer.

Der Verkauf

Die Galerie Thaddaeus Ropac verkaufte den Kiefer für 1,2 Millionen Euro. Um welches es sich handelt verrät die Messe nicht. Es war auch nicht auf der Messe in Köln zu sehen. Das Werk befand sich im Bestand der Galerie. Es war der teuerste Deal der Art Cologne 2023.

ag