Köln | Bei der Nippeser Bürgerwehr wurde OB Henriette Reker zur Majorin, die Ehrengarde nahm sie am Montag als Ehrensenatorin auf und die Roten Funken machten die Oberbürgermeisterin direkt zu ihre Oberbefehlshaberin. Drei Appelle am Montag: OB Reker wird bei den Roten Funken zur Aggripina Courage. Bei den Blaue Funken wird man nach 60 Jahren Mitgliedschaft zum General und Kinderprinz Luis I. besucht seine Verwandtschaft beim Mützenappell von Rocholomäus.

Mit dem Helm der Funken auf dem Kopf konnte Reker gut leben, tanzte, sang und hatte sichtlich Spaß beim Regimentsexerzieren des Traditionskorps im großen Ballsaal des Maritims. Gemeinsam mit neun Rekruten wurde sie am Montagabend vereidigt und bekam von den Roten Funken den treffenden Spitznamen „Aggripina Courage“ verpasst. Auch zuvor zeigten sich die Aktiven kreativ. So holte der dritte Knubbel die Muppet Show auf die Bühne und prüfte wie man durch Waschen einen Roten Funk zurückgewinnen kann, dabei kam so manch anderes Traditionskorps heraus. Vom vierten Knubbel gab es eine Hommage an Ludwig Sebus, der dies vom Saal aus vergnügt beobachtete. Unterstützt wurden die Funken dabei von Kasalla, die als Zugabe noch mit „Pirate“ den Saal rockten. Auch die Rekruten brachten mit der Talentshow „Köln sucht den Superjeck“ und natürlich konnten dies nur die jungen Funken sein.Gleich zu Beginn des Regimentsexerzierens kam mit dem Auftritt der Rheinmelodiker Nostalgie ins Spiel, diese hatten jahrzehntelang die Sitzungen der Roten Funken eröffnet und war zu ihren Hochzeiten für Köln das, was die Hofsänger für Mainz sind.

Mützenappell bei Rocholomäus

Auf reichlich Verwandtschaft traf Kinderprinz Luis I., als er mit seinen Dreigestirn und seiner Garde den Mützenappell bei Rocholomäus besuchte. Der Vater, der Großvater, zwei Onkel, zwei Großonkel und ein Großcousin waren vor Ort. Dazu kamen noch die Mutter, die Großmutter und Bruder Moritz, der selbst als Kinderprinz unterwegs war. Nach dem Rocholomäus die ramponierte Pritsche der Prinzen wieder hatte herrichten lassen, bekam Luis vom Großonkel Norbert Haumann eine elegante rote Tasche überreicht, die das gute Stück künftig besser schützen soll. „Hoffentlich kommt im nächsten Jahr nicht der Bauer und will von uns eine Tasche für seinen Dreschflegel“, sagt Haumann bei der Übergabe schmunzelnd. Erstmals fand der Appell nicht in der Brücke der Hahnentorburg, die deren Abriss geplant ist, sondern im Sion statt, wo Schweinshaxe an Kartoffelstampf und Kraut und zum Nachtisch natürlich den Halven Hahn gab.

Blaue Funken – ein neuer General

Zeitgleich mit den Roten feierten die Blauen Funken ihren Regimentsappell im Gürzenich. Zuvor hatten sich die beiden Präsidenten am Stadt Treff bei einem Gipfeltreffen zu einem gemeinsamen Kölsch getroffen. Auch die beiden Spielmannszüge waren mit aufgezogen. Im Gürzenich gab es 16 Vereidigungen und vier Aufnahmen von Inaktiven. Der Vizepräsident der Blauen Funken, Bruno Haumann, wurde mit dem Verdienstorden des Festkomitees in Silber geehrt. Nach 60 Jahren Mitgliedschaft wurde Klaus Rosenstein zum General befördert – eine seltene Ehre, denn im Traditionskorps darf es maximal nur elf Generäle geben. Das Großkreuz bekam Heinrich Straetmans, der im Kartenorganisationsteam jedes Jahr bis zum 17000 Karten an den Jeck bringt. Neu bei den Blauen Funken sind Spieß Jürgen Pesch, die Wachoffiziere Thomas Rode und Georg Griesemann sowie Henrik Schorn als Leiter der Kinder- und Jugendtanzgruppe.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Henriette Reker beim Regimentsexerzieren der Roten Funken