Köln | Mehr als 1.4000 Zuschauern in den Ehrenfelder BALLONI-Hallen an drei Tagen. Das ist die Bilanz des siebten „Audi Jazz Festivals“ Köln. Mit der Nils Landgren Funk Unit, Marialy Pacheco, Lars Danielsson oder Greg Pattillo bot das Jazz-Festival seinen Zuschauern ein abwechslungsreiches wie erstklassiges Line-up.

Das hochkarätige Aufgebot an Künstlern lockte an drei Abenden mehrere hunderte Jazz-Fans in die ehemalige Industriehalle. Und schon mit dem Auftritt des Altmeisters Nils Landgren am Freitagabend wurden hohe Maßstäbe gesetzt. Denn nach dem Auftritt der jungen Kölner Lokalmatadoren der Trumann Doktrin zog die Nils Landgren Funk Unit die mehr als 500 Zuhörer vollends in ihren Bann und brachte die BALLONI Hallen zum Grooven.

Der Samstagabend gehörte zunächst der kubanischen Pianistin Marialy Pacheco, die sich vom international begehrten Percussionisten Rhani Krija aus Marokko begleiten ließ. Ihr gefühlvolles und technisch ausgereiftes Zusammenspiel ergriff spürbar den  vollen Saal von der ersten bis zur letzten Reihe. Dem stand auch der nachfolgende Auftritt des Lars Danielsson Quartet in nichts nach. Das Quartett mutierte zwar aufgrund eines ausgefallenen Flugs zum Trio. Doch Cellist und Bassist Lars Danielsson mit seinem Pianisten Jonas Östholm und Schlagzeuger Magnus Öström unterhielten das Publikum gewohnt erstklassig, unter anderem mit brandaktuellen Titeln ihres erst im August veröffentlichten Albums.

Ein musikalisch imposantes Finale am Sonntag läutete der New Yorker Beatbox-Querflötist Greg Pattillo mit seinem Project Trio ein, ein Kammermusikensem­ble, das Hip-Hop, Klassik und Jazz vereint. Nicht nur die musikalische Finesse des Trios, sondern insbesondere das mitreißende Engagement der Musiker auf der Bühne begeisterte die Zuschauer, die dem Trio gleich mehrere Zugaben entlockten.
Ihnen folgte ein weiteres Trio, KhaliféSchumacherTristano, das ebenso leidenschaftlich wie ihre Vorgänger ans Werk ging und den wiederum bis auf den letzten Platz gefüllten Konzertsaal mit seinem minimalistisch-psychedelischen Stil faszinierte.

„Das Audi Jazz Festival ist für uns jedes Jahr auf ein Neues ein Experiment“, so Rainer Höfler, Gesamtvertriebsleiter Audi Region West, bei dem sich erst am Ende zeige, ob das Line-up der eingeladenen Künstler das Publikum so begeistere, wie man es sich das erhoffe. Doch auch 2014 habe wieder die Chemie gestimmt, „das Experiment ist uns erneut gelungen“, so Höfler.
 

Autor: dd