Dem Gefangenen war nach schriftlicher Auskunft des Ministeriums während Reinigungsarbeiten die Flucht geglückt. Dazu entfernte er ein nur unzureichend befestigtes Panzerglasfenster im Besucherbereich der Anstalt. Der Mann verbüßte in der Justizvollzugsanstalt Bochum eine Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten wegen gewerbsmäßigem Diebstahl, Nötigung und Körperverletzung. Das Heimatland des Flüchtigen, die Republik Polen, hatte die Auslieferung des Gefangenen beantragt, da dort gegen ihn u. a. wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes und Brandstiftung ermittelt wird.

Auf Veranlassung von Justizminister Thomas Kutschaty reiste ein Team von Experten des Ministeriums nach Bochum, um die genauen Umstände der Flucht zu ermitteln. Zudem sollen die internen Abläufe und die Sicherheitseinrichtungen der Justizvollzugsanstalt Bochum und aller vergleichbaren Einrichtungen von Sicherheitsexperten der Justiz genauestens untersucht werden Außerdem soll geklärt werden, was die Anstaltsleitung von den in Polen laufenden Verfahren gegen den Insassen wusste.

[bb; Q.: Justizministerium NRW]