Athen | Bei Demonstrationen gegen die von den Gläubigern geforderten Spar- und Reformmaßnahmen ist es am Mittwochabend zu Ausschreitungen gekommen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Demonstranten Polizisten mit Molotowcocktails bewarfen. Diese gingen mit Tränengas gegen die Angreifer vor.

Berichten zufolge sollen sich gewaltbereite Autonome unter die zunächst friedlichen Demonstranten gemischt. Im Parlament soll noch am Mittwochabend die Debatte über die Spar- und Reformmaßnahmen beginnen, im Anschluss soll die Abstimmung folgen. Eine Billigung des Programms ist Voraussetzung für Verhandlungen mit den Gläubigern über ein drittes Hilfspaket.

Medien: Tsipras droht Abgeordneten seiner Partei mit Rücktritt

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat den Abgeordneten seiner Partei angeblich mit Rücktritt gedroht, sollten sie sich bei der für den Mittwochabend geplanten Abstimmung gegen das mit den Gläubigern vereinbarte Sparprogramm aussprechen. Sollte er die Unterstützung seiner Partei nicht haben, werde es für ihn schwierig sein, auch morgen noch Chef der Regierung zu bleiben, soll Tsipras dem griechischen Nachrichtenportal „iEfimerida“ zufolge am Mittwoch erklärt haben. Beobachter rechneten im Vorfeld der Abstimmung damit, dass zahlreiche Abgeordnete der Regierungspartei Syriza gegen das Sparprogramm stimmen werden.

Eine Billigung des Programms ist jedoch Voraussetzung für Verhandlungen mit den Gläubigern über ein drittes Hilfspaket.

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