Studentenwerke können steigende Zahl von Anträgen nicht mehr bewältigen

"Die Zahl der Anträge ist seit 2007 um 30 Prozent gestiegen. Allein in den vergangenen zwei Jahren von 10.000 auf 10.500 Fälle. Die Landesmittel zur Finanzierung der Studentenwerke aber wurden auf dem Stand von 2007 eingefroren", sagte Christian Noske, Abteilungsleiter im Amt für Ausbildungsförderung an der Universität Bielefeld, dem Blatt. Das Ausbildungsförderungsgesetz sieht vor, einen Vorschuss von monatlich 360 Euro zu zahlen, falls bei einem Erstantrag nicht innerhalb von zehn Wochen eine Zahlung erfolgt. In dieser Zeit aber stehen die Antragssteller praktisch mittellos da.

Offener Brief an die NRW-Ministerin Svenja Schulze
Weil selbst mit Überstunden diese Antragsflut kaum bewältigt werden kann, wandte sich der Allgemeine Studentenausschuss (AStA) der Fachhochschule Dortmund mit der Unterstützung vieler weiteren Asten Nordrhein Wesfalens – darunter auch die AstA der Universität zu Köln – jetzt in einem offenen Brief an NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze der SPD. Darin weisen sie deutlich auf die Konsequenzen des Stopps der BaföG-Zahlungen hin – beispielsweise Kündigung der Wohnung oder Unterbrechung der Wasser- und Stromversorgung – und fordern die unbedingte Sicherung der Grundversorgung. "Es ist unstrittig, dass es einen Anpassungsbedarf gibt", sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Sie kündigte an, dass bereits am Montag ein Gespräch mit Vertretern der Studentenwerke in Düsseldorf stattfinden wird.

Situation für Kölner Studenten
Der offene Brief beschäftigt sich insbesondere mit der Situation der Dortmunder BaföG-Empfänger. Wie die Situation derweil in Köln aussieht und ob und wie viele Kölner Studenten von dem BaföG-Stau betroffen sind, ist momentan leider nicht bekannt.

[dts, ncn]