Duisburg | aktualisiert 16:23 Uhr | Die Ermittler in Nordrhein-Westfalen gehen weiter massiv gegen Rocker vor. Mit Unterstützung von Spezialeinheiten durchsuchten Beamte heute Morgen 14 Wohnungen und Geschäftsräume in Essen, Bochum, Oberhausen sowie in den Kreisen Recklinghausen und Wesel, wie die Polizei mitteilte. Darunter war auch das Vereinsheim der Rockergruppierung Bandidos in Oberhausen. Ein 36-jähriger Rheinberger, der Mitglied der Gruppe sein soll, wurde dort festgenommen. Insgesamt fasste die Polizei sieben Verdächtige.

Die Ermittler zeigten sich zufrieden mit den Durchsuchungen. Mehrere Kilogramm Marihuana und Amphetamin, ein größerer Bargeldbetrag und scharfe Schusswaffen mit Munition seien sichergestellt worden, hieß es. Zudem entdeckten die Beamten zwei Cannabisplantagen und diverse Chemikalien, die zur Herstellung von Drogen genutzt werden. Neben dem 36-jährigen Bandido aus Rheinberg fassten die Beamten dessen drei Jahre ältere Lebensgefährtin und einen 28 Jahre alten Waltroper. Alle drei waren bereits mit einem Haftbefehl gesucht worden. Sie sollen die Haupttatverdächtigen sein. Ob auch gegen die vier weiteren Festgenommenen Haftbefehl beantragt wird, wurde am Mittwoch noch geprüft. Innenminister Ralf Jäger (SPD) erklärte in der „Bild“-Zeitung, die Durchsuchungen zeigten, „dass wir den Ermittlungsdruck auf die Rocker deutlich erhöht haben und ihre kriminellen Aktivitäten entschlossen verfolgen. Das werden wir auch in Zukunft tun“.

In den vergangenen Monaten waren Polizei und Politik wiederholt gegen Rocker vorgegangen. Jäger hatte unter anderem die Hells Angels in Köln und die Bandidos in Aachen verboten. In weiteren Städten gab es Razzien in Wohn- und Geschäftsräumen der Rocker. Die Banden werden immer wieder mit organisierter Kriminalität in Zusammenhang gebracht, etwa mit Prostitution, Drogenhandel oder Waffengeschäften.

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Autor: dapd