Berlin | aktualisiert | Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich laut eines Berichts der „Rheinischen Post“ in einer Telefonschalt-Konferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestags am Dienstag dafür ausgesprochen, den Karneval in der Saison 2020/2021 bundesweit komplett ausfallen zu lassen. Der Bund Deutscher Karneval kritisiert Spahn.

Die Zeitung beruft sich auf Teilnehmerkreise der Schaltkonferenz. Demnach soll Spahn gesagt haben: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist.“ Er könne sich Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie, aber schlicht nicht vorstellen. „Das ist bitter, aber so ist es“, soll Spahn laut Teilnehmerkreisen gesagt haben.

Bund Deutscher Karneval kritisiert Spahn

Der Bund Deutscher Karneval (BDK) kritisiert die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Karnevalssession 2020/21 wegen der Corona-Pandemie abzusagen. „Wir sind sehr überrascht über solche Pauschalaussagen“, sagte der Präsident des BDK, Karl-Ludwig Fess, der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Bislang sei nicht mit den zuständigen Bundesverbänden über eine Absage der Session gesprochen worden.

„Für die Hochburgen wäre das ein wirtschaftliches Desaster, aber nicht nur für diese“, sagte Fess. Er forderte Spahn auf, den Bundesverband und Regionalvertreter zu einem Runden Tisch einzuladen. „Die Gesundheit steht an erster Stelle, auch bei uns Karnevalisten, aber bevor Veranstaltungen abgesagt werden, muss es darüber Gespräche geben“, forderte er.

Autor: dts