Köln | Der Stadtrat hat auf seiner gestrigen Sitzung einer Verlängerung der Bestellung von Bernd Streitberger zum Technischen Betriebsleiter der Bühnen der Stadt Köln beschlossen. Der vormalige Bau- und Planungsdezernent wird bis zum 31. Dezember 2022 in seiner Funktion verbleiben.

Der derzeit gültige Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2019. Auch der Hauptausschuss der Stadt Köln hatte der Verlängerung bereits am 5. November dieses Jahres zugestimmt. Hauptaufgabe des 69-Jährigen ist die weitere Sanierung der Kölner Oper, sein voraussichtlich letztes, großes Projekt. Der technische Betriebsleiter gab sich zuletzt zuversichtlich, die Probleme mit der Sanierung meistern zu können. So sind nach seiner Aussage gegenüber einer Aachener Zeitung große Teile der Bühnentechnik bereits fertiggestellt. Streitberger will das Projekt in diesem Zeitraum bis zur schlüsselfertigen Übergabe realisieren, so die Zielrichtung.

Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich erfreut über die Verlängerung der Bestellung. „Bernd Streitberger hat die Bühnenbaustelle vor zwei Jahren in einem hoch problematischen Zustand übernommen. Mit seinem Team ist es ihm gelungen, das Sanierungsprojekt durch akribische Arbeit und den Aufbau effizienter Strukturen wieder auf den Weg Richtung Wiedereröffnung zu bringen. Vor allen Dingen hat es sich Bernd Streitberger zur Aufgabe gemacht, durch seine transparente Berichterstattung und seine zuverlässige Präsenz in den Gremien wieder Vertrauen in dieses für die Stadt so wichtige Projekt zurück zu gewinnen“, erklärte Reker in einer Stellungnahme nach dem Beschluss.

Die Oper: Kontinuität als Teil der Lösung

Die Sanierung der Oper entpuppte sich als Millionengrab. 2016 kam Streitberger, um das Projekt wieder auf die Schiene zu setzen.

Streitberger war nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtvorstand zunächst Geschäftsführer der stadtnahen Entwicklungsgesellschaft moderne Stadt GmbH, bevor er am 1. Mai 2016 die Aufgabe als Technischer Betriebsleiter übernahm. Unter seiner Ägide wurden die bis dahin realisierten Baufortschritte aufgearbeitet und ein Projektberichtwesen eingeführt. „Dank der Projektberichte wissen wir aber auch, dass vor der Wiedereröffnung noch manches Hindernis aus dem Weg zu räumen ist. Ich danke ihm, dass er sich bereit erklärt hat, in dieser schwierigen Phase weiter Verantwortung zu übernehmen und somit Kontinuität zu sichern“, so Reker weiter.

Die Kölner Oper gilt als eines der schwierigsten Bauprojekte der Republik. Die Kosten liegen nach derzeitiger Schätzung in einem Korridor zwischen 545 und 570 Millionen Euro und soll bis zum vierten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Der aktuelle Arbeitsschwerpunkt liegt bei der Entwurfsplanung der Haustechnik, die voraussichtlich im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen sein wird. Streitberger leitet ein 17-köpfiges Sanierungsteam.

Die SPD-Fraktion und Walter Wortmann von den Freien Wählern äußerten sich in der Ratsdebatte etwas distanzierter. Während die SPD auf die Rolle des damals zuständigen Bau- und Planungsdezernenten Streitberger hinwies, stellte Wortmann die Frage, ob man überhaupt einen solchen Posten benötige. Beide – SPD und der Vertreter der Freien Wähler – enthielten sich bei der Abstimmung zu dieser Verwaltungsvorlage. (Report-k.de berichtete)

Autor: Ralph Kruppa
Foto: Trotz seiner 69 Lebensjahre. Bernd Streitberger will sein letztes großes Projekt erfolgreich zu Ende bringen. Nun hat der Stadtrat eine Verlängerung seiner Bestellung zum Technischen Betriebsleiter zugestimmt.