Einigung sei kein wirklicher Kompromiss
Vor etwa einer Woche einigten sich die Stadt Köln und das Land NRW auf ein Verfahren, falls der Bund seine Anteile am Köln Bonner Flughafen von 31 Prozent verkaufen will. Demnach könnte die Flughafengesellschaft das bundeseigene Grundstück kaufen, da zunächst das Land NRW sein Anteile von ebenfalls 31 Prozent behält Der Betriebsrat der Flughafenmitarbeiter hat heute allerdings seine Befürchtung wiederholt, dass unter um Umständen Arbeitsplätze reduziert werden könnten.

Sowohl der Betriebsrat als auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sind der Ansicht, dass die Einigung, die Oberbürgermeister Fritz Schramma und NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke getroffen haben, kein wirklicher Kompromiss sei. „Durch die Unterschrift von Fritz Schramma hat die Stadt Köln ihr Mitspracherecht aus der Hand gegeben“, sagt Betriebsrat Hakan Gülcicek. Bestandteil der Einigung war auch, dass wenn der Bund innerhalb der nächsten zehn Jahre seinen Willen zur Veräußerung anmeldet, Stadt und Land sich innerhalb von vier Monaten darauf einigen müssen, wer die Anteile kaufen darf. Kommt keine Einigung zustande, kann der Meistbietende die Anteile des Bundes kaufen. Gülcicek misstraut Wittke, dass das Land seine Anteile behalten will. In den letzten eineinhalb Jahren habe das Land nämlich immer wieder eine Einigung verhindert. „Unsere Angst ist, dass bei einem Scheitern der Einigung ein privater Investor einsteigen kann und dann Löhne und Gehälter senken oder einfrieren könnte“, sagt Gülcicek. Die Sorge um den Erhalt der Jobs treibt den Betriebsrat und Verdi ebenso um. Momentan seien keine Anzeichen durch die Flughafengesellschaft erkennbar, dass Änderungen an der Organisationsstruktur des Unternehmens vorgenommen werden sollten. Zudem sei im vorigen Jahr ein Tarifabschluss für die Flughafenmitarbeiter erzielt und eine Jobgarantie bis 2012 erteilt worden. „Doch wer weiß, was dann ist?“, fürchtet Gülcicek.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
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