„Wir halten es für die letzten paar Monate bis zur Kommunalwahl nicht für notwendig, einen Nachfolger zu wählen. Wir haben ja bereits einen sehr fleißigen Oberbürgermeister, der Repräsentationsaufgaben wahrnimmt“, begründet Barbara Moritz mit Seitenhieb auf Fritz Schramma, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kölner Rat und verweist auf die zwei Bürgermeisterinnen Elfie Scho-Antwerpes (SPD) und Angela Spizig (Grünen), die nun Müller ersetzen. „Das wäre ja sonst eine Auswechslung in letzter Spielminute.“ Dass ein fehlender CDU-Bürgermeister Auswirkungen auf den Wahlkampf hat, da der erste Bürgermeister viel Repräsentationstermine übernimmt, kann sie nicht von der Hand weisen. „Das ist dann einfach Pech“, sagt Moritz.
 
Ralph Streck, Fraktionsvorsitzender der FDP Köln sieht das jedoch anders: „Ich glaube nicht, dass eine Millionenstadt wie Köln nur mit drei Bürgermeistern auskommt“. Man könne nicht ausländische Unternehmer, die Geld in Köln investieren nicht nur von einem stellvertretende Bezirksbürgermeister in Empfang nehmen lassen. Es müsse nun juristisch überprüft werden, ob es überhaupt möglich sei, ohne Müller-Nachfolger bis zur Kommunalwahl auszukommen. Als Kompromiss schlägt Sterck seinen Parteikollegen Manfred Wolf für die Wahl des ersten Bürgermeisters vor.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung