Mit der Vorlegung der Machbarkeitsstudie nimmt das Projekt "Bildungslandschaft Altstadt-Nord" nun konkrete Formen an. Der Beginn der Planungen liegt bereits fünf Jahre zurück. Heute stellte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters nun die Machbarkeitsstudie vor. Danach könnte der Bau frühestens 2014 beginnen. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters wünscht sich jedoch, bereits im Jahr 2013 mit den Bauarbeiten zu starten. Damit würde den Bürgern ein sichtbares Signal für das Voranschreiten des Projektes gegeben.

Mensa- und Zeitplan noch nicht festgelegt
Einige wichtige Entscheidungen befinden sich jedoch noch in der Planungsphase. Dazu gehört auch die geplante Mensa, bei der noch zwischen drei verschiedenen Entwürfen entschieden werden muss. Grund sind unter anderem die Anliegen der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt der alten Bäume und der Grünanlagen auf dem Gelände des Klingelpützparks ausspricht. Verhandlungen über Kompromisse bei der Planung zwischen Bürgerinitiativen und den Verantwortlichen wurden nach über einem Jahr ohne Ergebnis abgebrochen. Jedoch sollen deren Anliegen laut Stadt soweit wie möglich berücksichtig werden. Im Falle der Mensa deutet sich demnach an, dass sich jener Vorschlag durchsetzt, der viele der von den Bürgern vorgetragenen Wünsche beinhaltet.

Auch der Denkmalschutz stellt für die Stadt eine ganz besondere Herausforderung dar. In Köln seien 50 Prozent der Schulen betroffen. Die dadurch entstehenden Kosten für die Stadt seien einzigartig. Dies dürfte auch ein Faktor für den Start der Bauarbeiten und deren genauen Ablauf sein. Auch hier gibt es verschiedene Modelle. Die Verantwortlichen betonten jedoch, die Zeiträume möglichst kurz zu halten und zum schnellst möglichen Datum mit der Arbeit zu beginnen. Die Stadt lässt sich das Projekt „Bildungslandschaft Altstadt Nord“ einiges kosten. Es wird mit einem Budget von rund 75 Millionen kalkuliert. Bei den Planungen wurde die Stadt von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und Montag Stiftung Urbane Räume unterstützt, die ihr auch während der Realisierung beratend zur Seite stehen.

Die Idee: Neue Attraktivität für Familien
Es sind ehrgeizige Ziele, die sich die Stadt Köln mit dem Projekt „Bildungslandschaft Altstadt Nord“ gesetzt hat. Auf dem Gelände des Klingelpützparks und der umliegenden Schulen, soll das neue Vorzeigeobjekt des Stadtteils entstehen. Alle Schulformen, angefangen bei einer Grundschule bis zu einem Abend-Gymnasium sollen renoviert oder gänzlich neu gebaut werden. Hinzu kommen zahlreiche Einrichtungen, die sich dem Lernen und Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen widmen werden, sowie eine Mensa und eine Bibliothek, die nicht nur von den Schülern genutzt werden können.

„Wir wollen verschiedene Nutzungsansprüche miteinander verbinden“, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Roters. Das Projekt soll einer Form des gemeinschaftlichen Lernens dienen. Ein Vorteil der räumlichen Nähe sei die Kontinuität von Freundschaften und sozialen Bindungen. Die Kinder und Jugendlichen könnten in den Einrichtungen gemeinsam lernen, auch wenn sie den Unterricht an unterschiedlichen Schulformen erhalten. Nach der Vorstellung der Initiatoren sollen die Kinder und Jugendlichen auch zur Selbstständigkeit und praktischem Lernen animiert werden. So könnten beispielsweise Gartenbereiche, eigene Vereine und Werkstätten entstehen. Zu diesem Zweck sind die notwendigen Einrichtungen bereits vorgesehen. Die Stadt erhofft sich auf diese Weise auch eine neue Attraktivität und ein Mittel gegen die Stadtflucht junger Familien.

[bb]