Wiesbaden | aktualisiert | 11.100 syrischen Blanko-Pässe sind nach Angaben des BKA in den Händen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Sie wurden im syrischen Bürgerkrieg erbeutet, wie aus vertraulichen Unterlagen („Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“) des Bundeskriminalamts, des Bundesinnenministerium und des Bundespolizeipräsidium hervorgeht. Die „Bild am Sonntag“ berichtet darüber.

Viele dieser gefälschten Pässe könnten beim Grenzübertritt nach Deutschland benutzt worden sein. Laut Unterlagen ließ das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BamF) für das Jahr 2015 in Deutschland insgesamt 18.722 Pässe wegen Auffälligkeiten nachträglich überprüfen, bis Ende Oktober 2016 insgesamt 81.301. Für das Jahr 2015 wurden 800 Fälschungen entdeckt (4,3 Prozent), für 2016 insgesamt 8.625 (10,6 Prozent).

Bayerns Innenminister warnt vor Terroristen mit gefälschten Pässen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat davor gewarnt, dass islamistische Terroristen mit gefälschten Blankopässen aus Syrien in die EU einreisen. In einigen Fällen sei dies bereits geschehen, sagte der CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). Die syrischen Behörden hätten den europäischen Sicherheitsbehörden die Seriennummern gestohlener Blankopässe mitgeteilt.

„Es ist jetzt enorm wichtig, jeden einzelnen Ausweis bei der Einreise sorgfältig zu kontrollieren“, forderte Herrmann. „In jedem EU-Mitgliedstaat muss sichergestellt sein, dass die entsprechenden Seriennummern gespeichert sind und zuverlässig abgeglichen werden mit Pässen, die bei der Einreise vorgelegt werden.“ Leider funktionierten die Kontrollen an den EU-Außengrenzen noch nicht so wie erforderlich, beklagte der Minister.

„So lange das so bleibt, gilt es, unsere eigenen Grenzen in Deutschland eben selbst wirksam zu schützen.“

Autor: dts
Foto: Die Fahne des IS