Köln | Die Kölner Mundartgruppe Bläck Fööss wurde heute im Rathaus geehrt. Sie trugen sich ins Goldene Buch der Stadt Köln ein. Oberbürgermeister Roters lobte: „Mit Euren Liedern drückt ihr Eure Liebe zu unserer Stadt aus. Und mit Euren Liedern leistet ihr einen ganz besonderen Beitrag zum Erhalt und zur Pflege der kölschen Sprache und vor allem zum Lebensgefühl in Köln.“ Am Rande gab es politisches Geplänkel zwischen SPD und Grünen.

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1970 starteten die Bläck Fööss ihre regionale Karriere. 45 Jahre später tragen sie sich in das goldene Buch der Stadt Köln ein, in das sich normalerweise nur Staatsoberhäupter, Ehrenbürger oder Preisträger der städtischen Kultur- und Sozialpreise ein. Die Bläck Fööss trugen sich in den fünften Band ein. Oberbürgermeister Roters nannte neben den musikalischen Verdiensten auch das ehrenamtliche Engagement der Musiker. Roters: Liebe Bläck Fööss, Ihr habt Euch in besonderer Weise für das gesellschaftliche Miteinander verdient gemacht. Dafür danke ich Euch ganz herzlich.“

Die Laudatio hielt Wolfgang Oelsner, der feststellte, dass der Erfolg der Bläck Fööss wohl auch darin gelegen habe, dass es ihnen gelang zu entrümpeln und zu erneuern und dabei zu singen „Mer losse d´r Dom en Kölle“. Oelsner stellte heraus, dass die Bläck Fööss auf besondere Art und Weise das Lebens- und Bauchgefühl der Menschen in der Region eingefangen, aber auch an sie mit ihren Liedern zurückgegeben haben. Oelsner: „Liedzeilen der Gruppe gehören heute zum festen Bestandteil des hiesigen Zitaten- und Metaphernschatzes.“ Oelsner spricht auch von Haltung, die die Gruppe verkörpere und beschreibt ihr musikalische Wirkung: „Die Bläck Fööss hielten an der regionalen Sprache fest – und holten Weltmusik ins Rheinland. Das war eine kreative Sauerstoffzufuhr, die nicht nur den Karneval wiederbelebte. Grenzüberwindung und Integration werden eben nicht nur durch Reisen in die Weite möglich, sondern auch bei Reisen in die Tiefen des Nahbereichs.“ Neben den aktuell aktiven sieben Musikern erinnerte Oelsner auch an die die Gruppe mitgeprägt hätten, wie Tommy Engel, aber auch Hans Knipp.

Am Rande der Ehrung der Bläck Fööss kam es zu einem politischen Geplänkel zwischen der SPD und den Grünen. Die SPD erklärte „Die Bläck Fööss han e Hätz für Kölle … Das es nun endlich mit der Ehrung klappt, darüber ist auch Martin Börschel, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, besonders glücklich: Was lange währt wird nun endlich gut! Bereits im Jahr 2004 hatten wir vorgeschlagen, die Bläck Fööss durch einen Eintrag ins Goldene Buch zu ehren. Leider haben CDU und Grüne sich damals gegen diese Initiative entschieden. Umso schöner, dass Oberbürgermeister Roters nun den Black Fööss die Anerkennung zukommen lässt, die sie verdient haben.“

Dazu erklärte Jörg Frank, 2004 Geschäftsführer der grünen Ratsfraktion: „Offenbar werden die Herren Börschel und Ott so heftig an Wahlkampffieber geschüttelt, dass ihre Sinne getrübt sind. Der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Köln ist im Übrigen immer eine Entscheidung, die der Oberbürgermeister trifft und nicht der Rat. Das war früher so und das gilt auch heute. Kann sich wirklich jemand ernsthaft vorstellen, dass der damalige Oberbürgermeister Fritz Schramma die Eintragung der Bläck Föss in das Goldene Buch abgelehnt hätte? Die damalige schwarz-grüne Koalition jedenfalls auch nicht. Alle freuen sich, dass sich die Bläck Föss heute eintragen durften. Diese Freude sollte durch billiges Wahlkampfgeschwätz nicht getrübt werden.“

Autor: Daniel Deininger, ag